Was ist ein Langhalsschleifer?
Ein Langhalsschleifer ist ein handwerkliches Gerät, welches zum Schleifen und Aufpolieren von Decken und Wänden genutzt wird. Es kommt vor allem im Trockenbau und bei Malerarbeiten zum Einsatz. Der folgende Langhalsschleifer Vergleich soll dabei helfend, das passende Gerät für den eigenen Bedarf zu finden. Langhalsschleifer im Fakten-Test haben bewiesen, dass gute Geräte gar nicht mehr unbedingt allzu teuer sein müssen.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Langhalsschleifer
Was macht man mit einem Langhalsschleifer?
Wie bereits erwähnt, eignen sich Langhalsschleifer zum Abschleifen, aber auch zum Polieren von Wänden und Decken, an welchen Maler- oder Renovierungsarbeiten vorgenommen wurden.
Oftmals bleiben nach dem Verspachteln oder Streichen von Wänden und Decken Reste der Farbe oder des Putzes als unschöne Flecken spür- und sichtbar übrig. Mit einem Langhalsschleifer können diese Partikel mühelos und vollständig von den bearbeiteten Flächen entfernt werden. Ein Langhalsschleifer kann auch härtere Materialien wie Lacke oder Beton gänzlich entfernen. Mit Auswechseln der Schleifscheibe gegen eine Politurscheibe kann der Untergrund zusätzlich poliert werden und verleiht Wänden und Decken somit einen sauberen und edlen Charakter. Langhalsschleifer werden sowohl in professionellen, handwerklichen Betrieben, auf Baustellen, aber auch für den Hausgebrauch genutzt. Es ist allerdings abzuwägen, ob für den Hausgebrauch der Einsatz eines Langhalsschleifers nötig ist oder ob auch normale Kurzhalsschleifer ausreichend sind
Testbaron Redaktionstipp
Die Form des Langhalsschleifers wird oft mit dem Hals einer Giraffe assoziiert. Daher fällt in Verbindung mit dem Langhalsschleifer auch häufig die Bezeichnung „Schleifgiraffe“.
In der Entwicklungsgeschichte der Langhalsschleifer wird besonders Ralf Kammerer erwähnt, welcher selbst als Lehrling in einem Stuckateurbetrieb arbeitete. Während des mühsamen Arbeitens kam ihm die Idee, das Ganze zu vereinfachen. Er entwickelte erste Skizzen und Modelle eines frühen Langhalsschleifers. Im Jahr 1980 kam das erste Gerät auf den Markt und wurde nach und nach immer bekannter und beliebter unter Handwerkern, vor allem im Trockenbau und in Malereibetrieben.
Was sollte man beachten, wenn man einen Langhalsschleifer kaufen möchte?
Vor dem Kauf eines Langhalsschleifers gibt es einige Punkte zu beachten, unter anderem, welche Ausgangsfaktoren zugrunde liegen. Wie weit muss der Hals des Schleifers beispielsweise ausgezogen werden können? Welche Art von Schleifscheiben wird benötigt? Das Ausmaß der zu bearbeitenden Fläche entscheidet darüber, wie viel Geld außerdem in ein passendes Gerät investiert werden soll. Das Gebäude, die Wände oder Decken oder auch die einzelnen Stellen und vor allem auch das Material, welches abgeschliffen werden soll, müssen vor Beginn der Arbeit und vor Kauf eines Schleifers begutachtet werden. Nach diesen Kriterien kann dann entschieden werden, welches Gerät sich am besten eignet und welches zusätzliche Material eventuell noch separat besorgt werden kann. Im Langhalsschleifer Fakten-Test hat sich ergeben, dass folgende Merkmale beim Kauf berücksichtigt werden sollten:
Antrieb
Motor
Schleifscheiben
Absaugvorrichtung
Zubehör
Gewicht
Beweglichkeit
Wie funktioniert ein Langhalsschleifer?
Langhalsschleifer besitzen einen leistungsstarken Motor. Dieser kann bei einigen Geräten über eine stufenlose Drehzahlregelung eingestellt werden. Dadurch kann die Kraft der Maschine an den zu bearbeitenden Untergrund angepasst werden. Der Motor wiederum überträgt seine Kraft über eine Antriebswelle, ähnlich wie bei KFZ-Motoren, oder mittels einem direkten Antrieb an den Schleifteller. Auf dem Schleifteller befinden sich die Schleifscheiben. Die Schleifscheiben sind wie bei herkömmlichen Schleifgeräten in verschiedenen Körnungen erhältlich. Somit kann ebenfalls eine auf den Untergrund spezialisierte Schleifscheibe ausgewählt werden. Durch den langen Hals, der je nach Modell mithilfe einer Teleskopstange länger oder kürzer eingestellt werden kann, ist das Arbeiten an Decken oder hohen Wänden mühelos möglich. Es müssen so keine extra Gerüste oder Leitern aufgestellt werden. Das fördert zudem die Arbeitssicherheit.
Da bei Schleifarbeiten auch Schmutz, in Form von feinem Staub oder Ähnlichem anfallen kann, ist eine Absaugvorrichtung oder etwas Vergleichbares von Nöten. Bei vielen Langhalsschleifern in eine Absaugvorrichtung am Gerät integriert, die während des Schleifvorgangs den anfallenden Feinstaub und Schmutz auffängt und einsaugt. Bei anderen Geräten kann mit einem Schlauch ein Staubsauger angeschlossen werden, welcher dann dieselbe Funktion erfüllt. Diese Anbringung ist dringend notwendig, da der Feinstaub zum einen gesundheitsgefährdend ist, vor allem für die empfindlichen Augen und Schleimhäute und andererseits auch den Arbeitsbereich während des Arbeitens sauber hält. Die Schleifscheibe des Langhalsschleifers kann meistens durch wenige, schnelle Handgriffe ausgewechselt werden. Das wird durch die Klettverbindung zwischen Schleifteller und Schleifscheibe gewährleistet. Die genaue Funktion des Langhalsschleifers lässt sich wie folgt beschreiben: Wie erwähnt sorgt der Motor für den Antrieb des Schleiftellers. Dieser Schleifteller dreht sich um die eigene Achse, führt also eine Rotationsbewegung aus. Durch die zusätzliche Elektronik im Gerät werden die Drehzahl des Schleiftellers und der Anlauf geregelt. Die Drehzahl kann hierbei individuell angepasst werden.
Besonders hochwertige Maschinen verfügen zudem über eine Temperaturüberwachung mittels eines Sensors. Da es bei stetigem Arbeiten schnell zur Überlastung und Überhitzung kommen kann, ist das vor allem in professionellen Handwerksbetrieben von Vorteil, wenn ein solcher Sensor vorhanden ist. Das verhindert, dass die Elektronik der Maschine durchbrennt. Verfügt der Langhalsschleifer zudem über eine Innenabsaugung, welche den Staub auffängt, hat dies einen zusätzlichen Nutzen. Durch die Innenabsaugung entsteht ein Unterdruck und dadurch wiederum ein Ansaugeffekt, welcher den Langhalsschleifer beispielsweise an der Decke hält. Somit wird der Arbeitende entlastet.
Langhalsschleifer können außerdem geschwenkt werden. So wird das Arbeiten effektiv erleichtert und der Nutzer hat mehr Bewegungsfreiheit.
Welche unterschiedlichen Langhalsschleifer gibt es und was zeichnet diese aus?
Standard Langhalsschleifer | Der Standard Langhalsschleifer ist sozusagen das Basisgerät: der Schleifkopf mit langem Hals und Griff. Die Ausführungen zeichnen sich lediglich in den verschiedenen Marken und Modellen aus und darin, dass die Schleifscheibe je nach Bedarf ausgetauscht werden darf. |
Schleifwerkstoff | Unterschiede werden beispielsweise bei Schleifwerkstoffen gemacht. Konventionelle Schleifwerkstoffe sind zum Beispiel Korund, welches sehr vielseitig einsetzbar ist. Ein hochwertiger Schleifstoff ist unter anderem synthetisch hergestellter Diamant, welcher als härtestes Material definiert wird. Somit eignen sich Schleifscheiben aus Diamant vor allem für sehr harte Untergründe. |
Körnung und Härtegrad | Differenziert wird bei der Körnung zwischen sehr fein, fein, mittel und grob. Der Härtegrad ist gegliedert in extrem hart, hart, mittel, weich, sehr weich und extrem weich. Beide Skalen sind nach einer Norm geordnet. |
Untergrund | Schleifscheiben gibt es für jeden Untergrund. Langhalsschleifer können demnach mit jeder passenden Schleifscheibe ausgestattet werden. Schleifscheiben gibt es unter anderem für Metall, Holz, Kunststoffe und Stein. |
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für einen guten Langhalsschleifer im Einkauf ausgeben?
Die Preise für Langhalsschleifer im Fakten-Test liegen zwischen 90 € und bis zu 500 €. Je nachdem, welche Anforderungen das Gerät erfüllen muss, kann demnach mit einer hohen Investition gerechnet werden. Für umfangreiches Arbeiten und unterschiedliche Untergründe ist es definitiv ratsam, ein hochwertiges Schleifgerät anzuschaffen. Jedoch eignen sich auch günstigere Varianten für den üblichen Hausgebrauch.
Welche Langhalsschleifer -Hersteller gibt es?
- Timbertech
- Menzer
- Tecmix
- Arebos
- Feider
- Rokamat
Welche Vor- & Nachteile haben Langhalsschleifer ?
Vorteile
- Teleskopstange sorgt für einfach Arbeiten ohne Gerüst oder Leiter
- Variabilität bei Schleifscheiben
- Präzises Arbeiten möglich
- Arbeitserleichterung
- Schnelles Arbeiten
- Gelenke vereinfach das Arbeiten auch an schwer zugänglichen Stellen
Nachteile
- Belastung von Armen und Schultern
- Aufkommen von Feinstaub (dem kann entgegengewirkt werden)
- Benötigt Einarbeitung aufgrund hoher Bandbreite an Schleifscheiben
- Nur wenige Modelle verfügen über eckige Schleifscheiben, Ecken sind daher schwer zu erreichen
- Bei weniger als 500 Watt kann die benötigte Leistung nicht erreicht werden
- Zu hohe Wattzahl kann zu unkontrollierten Bewegungen führen