Was ist ein Aktenvernichter?
Ein Aktenvernichter, auch als Reißwolf oder Büro-Schredder bekannt, dient dazu, Dokumente so zu zerstören, dass deren Inhalt komplett unkenntlich wird. Am häufigsten werden Pappe und Papier geschreddert, aber auch CDs und DVDs sowie Kreditkarten lassen sich auf diese Weise ganz einfach zerkleinern und unleserlich machen.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Aktenvernichter
Was macht man mit einem Aktenvernichter?
Wichtige Papiere können nicht einfach am Stück in der Mülltonne entsorgt werden. Je nachdem, welche Informationen darauf enthalten sind, können sie in Händen Unbefugter großen Schaden verursachen. Diese Tatsache gilt besonders bei Unternehmen. Diese sind dazu verpflichtet, Datenschutzauflagen zu erfüllen.
Um Fremden die Informationen unzugänglich zu machen, ist der Aktenvernichter eine zuverlässige Lösung. Heutzutage wird der Schredder immer häufiger auch von Privatleuten genutzt, um alte Briefe, Bankunterlagen oder Rechnungen sicher wegwerfen zu können. Im Gegensatz zum Verbrennen der Papiere, wie es früher üblich war, ist die Methode moderner Aktenvernichter weniger gefährlich. Außerdem wird die Umwelt, beispielsweise durch die Rauchentwicklung, nicht so stark beansprucht.
Testbaron Redaktionstipp
Wann wurde der erste Aktenvernichter entwickelt?
Die Idee eines Aktenvernichters kam zuerst Adolf Ehinger, als er während der Zeit des Nationalsozialismus eine Lösung benötigte, wie er seine verfasse Anti-Nazi-Propaganda effektiv zerstören konnte. Schließlich brachte ihn eine Nudelmaschine auf die bahnbrechende Idee und er erfand einen Aktenvernichter, der zuerst aber nur manuell bedient werden konnte. Vier Jahre später stellte Adolf Ehinger in seiner Firma die ersten Aktenvernichter her, die elektromotorisch funktionierten und verkaufte sie an Wirtschaftsinstitutionen und Agenturen weiter.
Was sollte man beachten, wenn man einen Aktenvernichter kaufen möchte?
Der Aktenvernichter ist im besten Fall ein langlebiger Begleiter, der äußerst nützlich ist. Im schlimmsten Fall ist er jedoch sogar gefährlich, z. B. wenn Sicherheitsvorkehrungen nicht getroffen wurden oder Informationen leicht rekonstruierbar sind.
Art der Anwendung
Zuerst sollte die Art der Aktenvernichtung feststehen. Wie wichtig ist die endgültige Vernichtung der auf dem Papier enthaltenen Informationen? Wie Wahrscheinlich ist es, dass andere Menschen versuchen, die Papierfetzen zusammenzusetzen, um das Geschriebene darauf identifizieren zu können?
Die Daten von Unternehmen, vor allem aber großen Unternehmen oder von Ämtern sind natürlich vertraulicher. Diese werden deshalb häufig mit Hilfe von Feuer oder Chemie vernichtet, um keine fassbaren Rückstände zu hinterlassen. Üblich sind allerdings elektrische Aktenvernichter, die den Partikelschnitt, Kreuzschnitt oder Streifenschnitt verwenden. Sehr leistungsfähige Geräte dieser Art sind die Desintegratoren und Granulierer.
Sicherheitsstufe
Die Sicherheitsstufe eines Reißwolfes gibt an, in wie kleine Stücke er das Blatt Papier zerschneidet. Wer sich einen neuen Aktenvernichter kaufen möchte, sollte Streifenschnittgeräten meiden. Diese erzeugen lediglich Längsschnitte, die relativ einfach wieder zusammengesetzt werden können. Auch bei sehr schmalen Streifen ist nicht gewährleistet, dass die Wörter auf dem Blatt Papier nicht doch wieder rekonstruiert werden.
Aus diesem Grund empfiehlt sich immer ein Modell, welches per Kreuzschnitt schreddert. Bei einer niedrigen Sicherheitsstufe sind noch Buchstaben und Zahlen auf den Papierschnipseln zu erkennen. Je höher die Sicherheitsstufe ist, umso gründlicher ist der Vernichtungsvorgang. Wenn es sehr wichtige Informationen zu schützen gilt, sollte an dieser Stelle nicht gespart werden. Betriebe, Ämter und andere Institutionen greifen von daher zu einer hohen Sicherheitsstufe. Für den privaten Gebrauch sollte hingegen mindestens die Sicherheitsstufe 2 gewählt werden. Viele Aktenvernichter im Fakten-Test haben eine Sicherheitsstufe von 3 oder höher.
Vernichtung von Datenträgern
Zusatzfunktionen
Laufzeit und Lautstärke
Wie funktioniert ein Aktenvernichter?
Papiere werden im Aktenvernichter auf mechanische Weise zerkleinert. Dazu muss das zu zerstörende Material in die dafür vorgesehene Öffnung oben am Aktenvernichter geschoben werden. In der Regel erkennt das Gerät den eingeführten Gegenstand und beginnt automatisch mit dem Zerstückelungsprozess.
Bei diesem bewegen sich zwei scharfe Walzen aus Stahl aufeinander zu und schneiden das Papier in mehr oder weniger kleine Stücke. Beim Streifenschnitt funktioniert das durchgehend, während sich die Walzen in ihren Ausrichtungen versetzt bewegen und Wellen bilden. Wie gründlich die Vernichtung der Dokumente ausfällt, ist an der Sicherheitsstufe des jeweiligen Gerätes festzustellen. Insgesamt gibt es sieben von diesen Sicherheitsstufen, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Die zerkleinerten Papierstücke gelangen anschließend in das Behältnis, welches sich direkt unter dem Schneidewerk befindet. Während der Benutzung eines Aktenvernichters sollte stets Vorsicht geboten sein. Nicht nur die Sicherheitsmaßnahmen sind bei der Verwendung des Reißwolfes zu beachten. Auch sollte das Gerät, damit es flüssig läuft, regelmäßig geölt werden. Hierfür wird Öl in das Schneidewerk gespritzt oder es wird ein in Öl getränktes Papier im Gerät geschreddert. Auf diese Art werden die Walzen automatisch geschmeidiger.
Welche unterschiedlichen Aktenvernichter gibt es und was zeichnet diese aus?
Wir haben Aktenvernichter im Fakten-Test, die unterschiedliche Bauarten aufweisen.
Streifenschnitt-Aktenvernichter | Diese Schneidetechnik kommt bei günstigeren Modellen vor. Das Papier wird in Streifen geschnitten. Die Methode ist nicht besonders sicher, wenn die Streifen nicht dünn genug sind. |
Kreuzschnitt-Aktenvernichter | Zusätzlich zum vertikalen Schnitt wie beim Streifenschnitt, wird das Papier noch horizontal geschnitten. Die Schnitte erfolgen durch scharfkantige Räder. Diese Schnittmethode ist wesentlich sicherer und es können häufig mehrere Blätter gleichzeitig geschreddert werden. |
Mikroschnitt-Aktenvernichter | Mikroschnitt-Aktenvernichter funktionieren meist mit Kettenantrieb. Die Zahnräder sind oft aus Kunststoff und haben daher eine geringere Lebensdauer. Die in den Schredder gezogenen Papiere werden in kleinste Teile zerschnitten, weshalb das Zusammenfügen des Papiers nach diesem Vorgang kaum möglich ist. |
Deintegrator/Granulierer | Diese Reißwölfe zerschneiden das Papier so sehr, dass eine Rekonstruktion der Dokumente nicht möglich ist. |
Aktenvernichter mit Hammerwalzwerk | Das Papier wird hier durch ein Drahtsieb gepresst. Geräte mit Hammerwalzwerk stellen eine sehr sichere Methode der Aktenvernichtung dar. |
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für einen guten Aktenvernichter im Einkauf ausgeben?
Die günstigsten Geräte bekommt man bereits ab 20€. Diese sind in den meisten Fällen für den Privatgebrauch vollkommen ausreichend. Soll die Qualität etwas besser sein, sind Aktenvernichter um die 300€ sinnvoll. Betriebe sollten zu den hochwertigen Geräten um die 1.000€ greifen. Nach oben hin sind preislich keine Grenzen gesetzt. Mitunter gibt es sogar Geräte bis zu 30.000€.
Welche Aktenvernichter-Hersteller gibt es?
Es gibt viele namhafte Hersteller, die auch im Aktenvernichtervergleichvorkommen. Dazu gehören beispielsweise:
- AmazonBasics
- Fellowes
- Dahle
- Hama
- IDEAL
- Martin Yale GmbH
- Geha
- Bonsaii
- EBA
- HSM
- Rexel
Welche Vor- & Nachteile haben Aktenvernichter?
Vorteile
- Wichtige Dokumente und Datenträger wie CDs, DVDs usw. lassen sich zerstören und für Unbefugte unkenntlich machen
- Platz wird gespart: alte Dokumente müssen nicht mehr gelagert werden
- Keine Beauftragung von Firmen mehr, welche die Vernichtung empfindlicher Dokumente verrichten
- Funktioniert schneller als manuelle Methoden
- Aktenvernichter sind sicherer als die Vernichtung mit Feuer oder Chemikalien und sind häufig mit Überhitzungsschutz und Autostopp-Funktion ausgestattet
- Einfache Entsorgung des Mülls: Auffangbehälter sammelt Papierstückchen
- Zeitsparend: Viele Modelle vernichten mehrere Blätter Papier auf einmal
- Pflegeleicht
Nachteile
- Schneidewerk bedarf regelmäßiger Pflege
- Bei der Bedienung des Gerätes müssen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden; z. B. lange Haar nicht offen tragen, lange Ketten oder Krawatten bei der Bedienung des Aktenvernichters ablegen
- Nicht alle Geräte sind in der Lage, Büro- oder Heftklammern zu vernichten
Fazit
Mit einem Aktenvernichter können wichtige Unterlagen selbst und ohne spezielle Dienstleister vernichtet werden. Die Wahl des richtigen Aktenvernichters hängt davon ab, wie schützenswert die Informationen auf dem Papier, der Kreditkarte, der CD oder der DVD sind. Dementsprechend wird eine Sicherheitsstufe auf einer Skala von 1-7 gewählt. Die Sicherheitsvorkehrungen sollten je nach Gebrauchsanweisung des Geräts dringend eingehalten werden, denn es passieren leicht immer wieder Unfälle mit dem Reißwolf.