Was ist ein Wärmepumpentrockner?
Alle elektrischen Wäschetrockner leiten warme Luft durch feuchte Wäsche, die eine Trommel bewegt. Die warme Luft nimmt die Feuchtigkeit der Wäsche auf und trocknet diese. Da auch warme Luft nur bis zu einem gewissen Grad Wasser aufnehmen kann, sind weitere Schritte nötig, bis die Wäsche trocken ist.
Die einfachste Methode ist die feuchte Luft über einen Schlauch nach draußen zu leiten und kühle nachströmende Frischluft zu erwärmen. Das ist das Prinzip des Ablufttrockners. Beim Kondensationstrockner bleibt die feuchte Luft im Gerät und wird über einen Kondensator abgekühlt. Dadurch kondensiert das Wasser. Es fließt entweder in einen Auffangbehälter, den man entleeren muss oder eine Pumpe befördert es automatisch in den Abfluss. Die Wärme, welche der Luft beim Trocknen entzogen wird, entweicht aus den Geräten.
Ein Wärmepumpentrockner ist eine Sonderform des Kondensationstrockners. Viele Hersteller bezeichnen die Geräte daher als Kondensationstrockner mit Wärmepumpe. Diese Geräte verwenden die Wärme, die bei herkömmlichen Modellen verloren geht, um die nun trockene kühle Luft zu erwärmen. Ein Wärmepumpentrockner benötigt aus diesem Grund nur wenig Energie, wie der Wärmepumpentrockner Fakten-Test beweist.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Wärmepumpentrockner
Was macht man mit einem Wärmepumpentrockner?
Wie jeder Wäschetrockner dient das Gerät dem Trocknen von nach dem Waschen durchnässter Wäsche. Er unterscheidet sich von anderen elektrischen Wäschetrocknern durch seinen außergewöhnlich geringen Stromverbrauch und seine damit verbundene Umweltfreundlichkeit.
Die Technik hat sich rasch durchgesetzt und dürfte in wenigen Jahren Standard sein. Da die Energiekosten laufend steigen, lohnt es sich immer mehr beim Kauf eines Wäschetrockners auf den Stromverbrauch zu achten.
Da die Abwärme zum Trocknen verwendet wird, heizt der Wärmepumpentrockner die Umgebung nicht auf. Er kann daher beispielsweise problemlos in der Küche neben einem Kühlgerät stehen. Theoretisch kann ein Wärmepumpentrockner in jedem Raum Wäsche trocken, denn er belastet diesen weder durch feuchte Luft noch durch Wärme.
Testbaron Redaktionstipp
Die Technik der Wärmepumpe ist nicht so neu, wie viele Verbraucher vermuten. 1824 beschrieb französischer Physiker und Ingenieur Carnot das Prinzip, das allen Wärmepumpen zugrunde liegt und 1834 baute der Amerikaner Jacob Perkins die erste Kältemaschine dieser Art. 1852 wies der englische Physiker Lord Kelvin nach, dass Kältemaschinen auch zum Heizen geeignet sind.
Obwohl Kelvin bewies, dass Wärmepumpen weniger Primärenergie benötigen als direktes Heizen waren die Maschinen damals nur als Kältemaschinen interessant. Lediglich in Oberösterreich kam 1857 eine Wärmepumpe zum Verdampfen von Wasser in einer Saline zum Einsatz.
Erst mit steigenden Energiepreisen und dem wachsenden Bewusstsein, dass die meisten Ressourcen auf der Erde endlich sind, setzten Sie Wärmepumpen beim Heizen und zum Erwärmen von Trinkwasser in Häusern mehr und mehr durch.
Den ersten elektrischen Wäschetrockner brachte Miele 1958 auf den deutschen Markt. Die Geräte setzten sich schnell in Städten durch, da in den engen Wohnungen oft kaum Möglichkeiten vorhanden waren Wäsche auf der Leine zu trocknen. Aber im 21. Jahrhundert fanden Wärmepumpen und Wäschetrockner zusammen. 2011 betrug der Marktanteil schon 22 Prozent.
Was sollte man beachten, wenn man einen Wärmepumpentrockner kaufen möchte?
Fassungsvermögen
Abmessungen
Reinigung
Energieeffizienzklasse
Trocknungszeit
Insgesamt fiel im Wärmepumpentrocknervergleichauf, dass die Trockenzeiten recht lang sind, dafür aber die Wäsche schonender getrocknet wird. Die verschiedenen Modelle unterschieden sich in diesem Punkt kaum. Die Trocknungszeit hängt nicht nur von der Beladung und der Restfeuchte der eingelegten Wäsche ab, sondern auch von der Umgebungstemperatur. Kalte Luft liefert naturgemäß weniger Energie als warme. Im Sommer oder in einem geheizten Raum dauert das Trocknen weniger lange als in einem kühlen Keller im Winter. Aber jeder Wärmepumpentrockner kann auch bei sehr niedrigen Temperaturen Wäsche zufriedenstellend trocknen. Wegen dieser Besonderheit ist eine Zeitsteuerung des Trocknungsprozesses allerdings wenig sinnvoll. Eine Anzeige der errechneten Trockenzeit ist dagegen sehr nützlich.
Wie funktioniert ein Wärmepumpentrockner?
Elektromotoren sorgen im Wäschetrockner für eine Drehbewegung der Trommel und betreiben einen Ventilator. Gleichzeitig erhitzt eine Wärmquelle die Luft im Gerät. Die Umwälzung durch den Ventilator und die Drehbewegung der Trommel bewirken, dass sich die heiße Luft überall mit der Oberfläche der Wäsche in Berührung kommt. Sie nimmt Wasser und kleine Flusen von der Wäsche auf.
Im ersten Schritt strömt die feuchte warme Luft durch ein Flusensieb, wo die feinen Fasern hängen bleiben. Bei Ablufttrocknern entweicht sie aus dem Gerät und wird durch frische Luft ersetzt. In jedem Kondensationstrockner, auch in einem Wärmepumpentrockner, ist ein sogenannter Wärmetauscher. Bei Modellen ohne Wärmepumpe kühlt die Außenluft von außen Bleche, welche im Inneren die feuchte Luft abkühlen. Hier entzieht also die kühle Umgebungsluft dem Trocknungsprozess Wärme. Die abgekühlte Luft im Trockner gibt Feuchtigkeit ab und wird wieder erwärmt.
Der Wärmepumpentrockner unterscheidet sich nur in diesem Bereich vom Kondensationstrockner. Das Abkühlen erfolgt nicht über die Außenluft, sonder über die Wärmepumpe. In ihr kreist ein Kältemittel, welches durch die warme feuchte Luft verdampft. Die Luft kühlt ab und gibt das in ihr enthaltene Wasser ab, es kondensiert. Das warme gasförmige Kältemittel strömt zu einem Kompressor, der es zusammenpresst. Es erwärmt sich dabei. Anschließend strömt es durch Röhren, die das komprimierte Gas abkühlen und verflüssigen. Dieses Bauteil der Wärmepumpe erwärmt die Luft im Gerät, die der Ventilator wieder durch die Wäsche bläst. Das flüssige kühle Kältemittel steht weiter unter Druck. Die Wärmepumpe pumpt es durch ein Expansionsventil. Es steht nicht mehr unter Druck und verdampft durch die Wärme der feuchten Luft.
Ein Wärmepumpentrockner benötigt nur Energie um Trommel, Ventilator und Kompressor zu betreiben. Zum Erwärmen der Luft benötigt er keinen Strom. Daher sind die Geräte sehr günstig im Verbrauch. Allerdings ist die Wärmepumpe empfindlicher als der Kondensator gegen kleine Fasern, die durch den Flusenfilter durchgehen. Die Geräte sind daher entweder mit einem Wärmepumpenfilter ausgestattet, der nach dem Trocknen zu reinigen ist oder mit einer Selbstreinigungsfunktion versehen.
Welche unterschiedlichen Wärmepumpentrockner gibt es und was zeichnet diese aus?
Die Funktionsweise aller Wärmepumpentrockner im Fakten-Test ist gleich. Typische verschiedene Ausführungen gibt es daher nicht. Trotzdem unterscheiden sich die Geräte zum Teil erheblich voneinander. Dies liegen aber im Detail. In der Tabelle sind einige Zusatzfunktionen erklärt, mit denen nicht jedes Gerät im Wärmepumpentrockner Vergleich
Aufwarten konnte.
Ausführung | Eigenschaften |
Abkühlprogramm | Der Trockner stellt sich nicht ab, wenn die Wäsche trocken ist, sondern bewegt diese bei Kaltluftzufuhr weiter. Dies verhindert knittern. |
Beladungssensor | Der Sensor hilft, die richtige Wäschemenge einzulegen. |
Dampf-Trocknen (Dampf-Auffrischen) | Wäsche wird längere Zeit feucht-warmer Luft oder Dampf ausgesetzt, um diese zu Glätten. |
Fehlermeldung im Display | Gerät meldet Fehler und gibt Tipps, wie diese zu beheben sind. Gerätesperre (Schlossfunktion) – Schütz vor unbefugter Benutzung des Geräts |
Hygienefunktion | Trockner tötet über lange Laufzeit und Wärme Bakterien und Milben ab. |
Knitterschutz | Trockner führt nur geringe Hitze zu, um Knittern zu verhindern. |
Lüften | Bewegt trockene Wäsche in kalter Luft. |
Memory Funktion (Favoriten-Programme) | Gerät merkt sich häufig gewählte Programme und erleichtert diese einzustellen. |
Programmverriegelung | Schutz, dass ein eingestelltes Programm versehentlich während des Betriebs verändert wird |
Reinigungsfunktion | Bei Wärmepumpentrocknern ist nicht nur das Flusensieb, sondern auch der Kondensator zu reinigen. Die erledigt eine Automatik. |
Restfeuchte wählen | Zur Wahl stehen bügelfeucht und schranktrocken, zum Teil auch andere Restmengen an Feuchtigkeit. |
Restlaufzeitanzeige | Ein Blick auf das Display zeigt an, wann die Wäsche trocken ist. |
Schonprogramme | Diese Programme verhindern das Einlaufen der Wäsche beim Trocknen. |
Startzeit-Vorwahl | Zeitversetzter Start möglich, um zu Zeiten zu trocknen, wenn der Strom preisgünstig ist Wollkorb Zubehör um empfindliche Textilien und auch Sportschuhe zu trocknen. |
Zeitprogramm | Sinnvoll bei mehrlagigen Textilien, da deren Feuchte vom Sensor oft nicht erkannt wird. |
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für einen guten Wärmepumpentrockner im Einkauf ausgeben?
Wer einen guten Wärmepumpentrockner sucht, muss nicht unbedingt viel investieren. Im Handel sind bereits für unter 400 Euro Geräte erhältlich die für sieben bis acht Kilogramm Wäsche geeignet sind und in der Energieeffizienzklasse A++ eingestuft sind. Abstriche sind bei Funktionen wie Selbstreinigung oder Lüfte der Wäsche in dieser Preisklasse hinzunehmen.
Für einen sparsameren Wärmepumpentrockner mit A+++ Label liegen die Preise zwischen 450 und 800 Euro. Auffallend ist, dass Wärmepumpentrockner mit geringem Fassungsvermögen etwas teurer sind als solche mit großem Fassungsvermögen.
Komfort hat seinen Preis. Das gilt auch beim Wärmepumpentrockner. Wer den Trockner über eine App vom Handy steuern will und viele Programme wünscht, muss mit Preisen von über 900 Euro rechnen.
Welche Wärmepumpentrockner-Hersteller gibt es?
- AEG
- Amica
- Bauknecht
- Beko
- Blomberg
- Bomann
- Bosch
- Brandt
- Candy
- Comfee‘
- Constructa
- Electrolux
- Exquisit
- Gaggenau
- Grundig
- Haier
- Hoover
- Hotpoint
- Ignis
- Indesit
- Klarstein
- Koenic
- LG
- Miele
- Panasonic
- PKM
- Privileg
- Samsung
- Siemens
- Smeg
- V-Zug
- Whirlpool
- Zanker
- Zanussi
- Zoppas
Welche Vor- & Nachteile haben Wärmepumpentrockner?
Vorteile
- Erzeugen keine Abwärme und können daher in fast jedem Raum untergebracht werden
- Energieeffizienter als andere Trocknertypen
- Geringere Betriebskosten
Nachteile
- Höhere Anschaffungskosten als für andere Trockner
- Selbstreinigung funktioniert nicht auf Dauer beziehungsweise Trockner muss nach jedem Gebrauch gesäubert werden
- Wärmepumpe kann kaputtgehen.
Fazit
Wärmepumpentrockner sind die Wäschetrockner der Zukunft. Die Anschaffungskosten sind nur geringfügig höher als für einen Kondensationstrockner, dafür ist der Stromverbrauch deutlich niedriger. Das Trocknen der Wäsche dauert allerdings länger und die Geräte müssen sorgfältig gereinigt werden. Fest steht, dass sich mit der Wärmepumpentechnik beim Trocknen der Wäsche viel Geld sparen lässt.