Was ist eine Unterwasserkamera?
Bereits im 19. Jahrhundert nahm der Brite William Thompson die ersten Fotos unter Wasser auf. Dennoch gelten Louis Boutan und Joseph David als eigentliche Begründer der Unterwasserfotografie. Was heute unter moderner Unterwasserfotografie zu verstehen ist, entwickelte der Österreicher Hans Hass im 20. Jahrhundert. Seit den 90er Jahren gibt es für verschiedene Spiegelreflex – und Kleinbildkameras mit Unterwasser-Gehäuse. Heute ist eine Unterwasserkamera oft Teil der Ausrüstung von Tauchern und Schnorchlern.
Im Vergleich zur Fotografie am Land ist die Unterwasserfotografie für den Taucher eine besondere Herausforderung: Gegenüber Luft hat Wasser einen höheren Brechungsindex, aber einen niedrigeren Brechungsindex als die Frontscheibe des Unterwassergehäuses. Aus diesem Grund werden Motive größer und näher abgebildet, als sie es tatsächlich sind. Mittels speziell berechneter Domeports kann die scheinbare Brennweitenverlängerung verhindert werden. Je nach Tiefe filtert das Wasser bestimmte Wellenlängen des Lichts intensiver als Luft, wodurch ein Grün – oder Blaustich entstehen kann. Eine weitere Herausforderung an den Unterwasser-Fotografen stellen auch bewegte Motive wie Fische oder Meeressäugetiere dar. Sowohl die beweglichen Objekte als auch die Strömung können die Fokussierung und das Stillhalten der Kamera erschweren und sich auf die Qualität der Aufnahme negativ auswirken.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Unterwasserkameras
Was macht man mit einer Unterwasserkamera?
Eine Unterwasserkamera wird für fotografische Aufnahmen unter Wasser verwendet. Mit ihr kann man nicht nur die fantastische Unterwasserwelt der Tiefen festhalten, sie eignet sich auch sehr gut, um beim Schnorcheln bereits in geringer Tiefe klare Aufnahmen zu machen. Um auf ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten hinzuweisen, bezeichnen viele Hersteller ihre Unterwasserkameras auch als Outdoorkameras.
Testbaron Redaktionstipp
Begründer der modernen Unterwasserfotografie ist der Österreicher Hans Hass. Im den 30er Jahren begann er in Kroatien mit der Unterwasserfotografie, wofür er selbstgebaute wasserdichte Gehäuse mit serienmäßigen Kameras verwendete. Ab den frühen 40er Jahren fotografierte er erstmals unter Wasser auch in Farbe. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte er zwei Unterwassergehäuse für Fotokameras auf den Markt: Die „UW-Leica“ mit Elektronen-Blitzgerät und die „Rolleimarin“ für die Rolleiflex.
Was sollte man beachten, wenn man eine Unterwasserkamera kaufen möchte?
Weitwinkelbereich
Lichtstärke
Schutz vor Verlust
Temperaturverträglichkeit
erweiterter Gebrauch
Kostenfaktor
Wie funktioniert eine Unterwasserkamera?
Eine Unterwasserkamera ist wie eine normale Kamera aufgebaut. Aufgrund des technischen Fortschrittes, wurden in den letzten Jahren auch Unterwasser-Digitalkameras entwickelt. Eine Unterwasserkamera verfügt über ein spezielles Gehäuse, wobei es mehrere Arten von Gehäusen gibt, wie z.B.: ein Vollgehäuse oder Gehäuse mit Dichtungen.
Eine gute Unterwasserkamera soll farbechte Bilder erzeugen, welche gestochen scharf sind. Jedoch werden die Lichtverhältnisse immer schlechter, je tiefer der Fotograf taucht. Um die Erinnerungen mit der Unterwasserkamera möglichst real einzufangen, muss die Unterwasserkamera über in besonders lichtstarkes Objektiv sowie über einen Bildstabilisator verfügen, welcher verhindert, dass das Bild aufgrund von Wasserströmungen verwackelt.
Der Unterwasserkamera Fakten-Test hat gezeigt, dass sich eine gute Unterwasserkamera durch einen optischen Zoom auszeichnet. Dieser ist ein mechanisch verstellbares Lichtsystem, womit auch weitentfernte Objekte vergrößert erfasst werden können. Da der Fotograf unter Wasser eine große Taucherbrille trägt, kann er nicht durch seinen optischen Sucher schauen. Empfehlenswert ist es, sich für eine Unterwasserkamera zu entscheiden, die über ein großes und gut sichtbares Display verfügt und große Tasten hat, um diese mit Taucherhandschuhen besser bedienen zu können.
Welche unterschiedlichen Unterwasserkameras gibt es und was zeichnet diese aus?
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Unterwasserkameras:
Einweg-Unterwasserkameras bieten Anfängern, Experimentierfreudigen und Schnorchlern einen guten Einstieg in die Unterwasserfotografie. Hier gibt Modelle, die zum Teil sogar in bis zu 15 Metern Tiefe verwendet werden können. Die Einweg-Unterwasserkamera besteht aus einer Kamera, die mit einem wasserdichten Gehäuse umgeben ist und verfügt über einen gewöhnlichen Fotofilm, welcher standardmäßig zur Entwicklung gegeben wird.
Unter den Unterwasser-Digitalkameras gibt es einige digitale Kompaktkamera-Modelle, die ohne zusätzliche Gehäuse für Unterwasseraufnahmen geeignet sind. Derzeitige Modelle sind für die Dauer von mindestens einer Stunde jenseits von 10 Metern Tauchtiefe wasserdicht.
Darüber hinaus gibt es für viele gängige Fotoapparate spezielle Unterwassergehäuse. Mit einem Unterwassergehäuse kann man eine digitale Spiegelreflexkamera oder Kompaktkamera in eine Unterwasserkamera umfunktionieren. Zu unterscheiden sind hierbei Unterwasser-Plastiktaschen und Spezialanfertigungen für Kompaktkameras.
Ausführung | Eigenschaften |
Einweg-Unterwasserkamera | Eine Einweg-Unterwasserkamera ist mit einem wasserdichten Gehäuse umgeben und verwendet einen gewöhnlichen Fotofilm, welcher nach wie vor zur Entwicklung gegeben werden muss. |
Digitale Unterwasserkamera | Die digitale Unterwasserkamera liefert farbechte und scharfe Fotos. Besonders wichtig sind das Objektiv und die optische Güte. Mittels Bildstabilisatoren wird eine ungewollte Unschärfe verhindert. Vor allem unter Wasser ist die Bedienbarkeit ein Thema. Eine gute Bedienbarkeit gewährleistet ein Drehregler und Schalter in entsprechender Größe. Entscheidend ist die Akkuleistung. Mit einer Akkuladung kann man mehrere hundert Bilder machen. |
Digitale Spiegelreflexkamerasals Unterwasserkamera „DSLR“ | Digitale Spiegelreflexkameras können mit dem passenden Unterwassergehäuse zur Unterwasserkamera umfunktioniert werden. Je nachdem, welches Modell und Objektiv gewählt wird, handelt es sich insgesamt um die beste Lösung. Wichtig ist, dass sowohl bei der Auswahl des Gehäuses als auch bei der Verwendung unter Wasser mit der Ausrüstung besonders gewissenhaft umgegangen wird. Insbesondere ist auf undichte Stellen im Gehäuse zu achten, welche zu einem Wasserschaden führen können. Vor jedem Tauchgang muss die Funktionstüchtigkeit sehr genau überprüft werden. Tiefendruck kann ebenfalls eine Rolle spielen. Einfache Unterwassergehäuse bestehen aus einer festen und flexiblen Folie, welche mit einem Klemmverschluss verschlossen werden. Das Prinzip funktioniert grundsätzlich sehr gut. Man muss jedoch darauf achten, dass der Wasserdruck das Gehäuse nicht zu stark komprimiert und damit die Bedienelemente des Fotoapparats blockiert werden. Auch für Digitalkameras gibt es Unterwassergehäuse, die für spezielle Modelle produziert werden. Es gibt ausgefeilte Unterwassergehäuse für höherwertige Fotoausrüstungen, womit auch Tauchtiefen bis zu 80 Metern erreicht werden können. |
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für eine gute Unterwasserkamera im Einkauf ausgeben?
Einsteigermodelle kosten üblicherweise unter 100 €. Wer mehr als 250 € investiert, bekommt ein Gerät, mit welchem auch bis zu einer Tiefe von 12 Metern getaucht werden kann. Mit so einer Unterwasserkamera entstehen auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Fotos und ein 5facher optischer Zoom ist meist auch möglich. Im Unterwasserkamera Fakten-Test zeigt sich, dass ein digitales Modell über 400 € vieles für professionelle Tauschgänge bietet. Tauchgänge, die tiefer als 12 Meter gehen sollen, sind für teure Unterwasserkameras kein Problem.
Welche Unterwasserkameras-Hersteller gibt es?
Je nach gewünschter Leistung und Preisklasse werden selbstverständlich unterschiedliche Hersteller empfohlen. Aufgrund der großen Preisspanne wird deutlich, dass es für jeden Bedarf die entsprechende Unterwasserkamera gibt. Die Bandbreite reicht von praktischen Low-Budget Unterwasserkameras für Schnappschüsse bis hin zu teureren Premium-Modellen. Unterwasserkamera Vergleichssieger ist die Olympus TG-3
- Canon
- Fujifilm
- Nikon
- Kodak
- Pentax
- Lumix
- Ricoh
- Sony
- Easypix
Welche Vor- & Nachteile haben Unterwasserkameras?
Vorteile
- Kompaktformat passt gut in die Reisetasche
- Einstiegsmodelle für unter 100 € erhältlich
- Ausgezeichnete Bildqualität und Full HD Videos
- Viele Motivprogramme
- Wasserdicht und stoßfest
- Bruch- und Frostschutz
- Leichtes Gewicht
- Viel Zubehör sowie günstige Alternativen zum Nachkaufen
- Zusatzausstattung: GPS mit Kompass, Barometer und Höhenmesser
Nachteile
- Fotoqualität der teureren Modelle schlechter als mit DSLR im Unterwassergehäuse
- Begrenzte Zoomfähigkeit, nur 4-5 fach Zoom
- Schwache Akkuleistung
- Zubehör oft sehr teuer
Fazit
Die Fotografie unter Wasser stellt eine besondere Herausforderung für den Fotografen dar. Da die Aufnahme im Wasser gemacht wird, müssen die besonderen Umstände wie die Brechung des Lichtes im Wasser bei der Anschaffung einer Unterwasserkamera berücksichtigt werden. Der Unterwasserkameravergleichhat gezeigt, dass bei der Auswahl der richtigen Unterwasserkamera ein weites Spektrum an Ausführungen besteht. Der Schnorchler, der nur gelegentlich unter Wasser seine gewonnenen Eindrücke festhalten möchte, findet in einer Einwegkamera das richtige Modell Der Profitaucher taucht deutlich tiefer und muss die besonderen Unterwassergegebenheiten in der Tiefe beachten. Daher wird er mit einer digitalen Unterwasserkamera oder Outdoorkamera sehr gut bedient. Fotografen, die bereits eine Spiegelreflexkamera besitzen, können sich mit einem Unterwassergehäuse sehr gut weiterhelfen.