Was ist eine Kettensäge?
Ob auf dem Bau, in der Forstwirtschaft, zu Hause beim Bearbeiten größerer Holzteile werden Kettensägen eingesetzt. Die Kettensäge, oft auch Motorsägen genannt, ist eine mit Benzin- oder Elektromotor, selten mit Druckluft (pneumatisch) oder Öldruck (hydraulisch) angetriebene Säge, deren Schneide eine Sägekette bildet. Die meisten Kettensägen werden per Hand von einer Person geführt und dienen zum Beispiel dem Fällen und Entasten von Bäumen. Wer einen eigenen Garten hat, kommt auf diese Aufgaben kaum herum. Daher kann sich eine Kettensäge als nützliches Hilfsmittel herausstellen, mit der die Arbeit wesentlich schneller von der Hand geht.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Kettensägen
Was macht man mit einer Kettensäge?
Kettensägen werden überall dort eingesetzt, wo man viele große Holzteile zerschneiden oder bearbeiten muss. Das betrifft sowohl die Forstwirtschaft, den Bau, Privatgärten und sogar als Werkzeug für Künstler dienen Kettensägen. Denn viele Bildhauer, die große Baumstämme bearbeiten wollen, greifen auf eine Kettensäge zurück.
In Privatgärten dienen Kettensägen zum Fällen und Entasten von Bäumen. Das geht natürlich auch mit einer herkömmlichen Handsäge, dauert dafür aber umso länger. Eine Kettensäge braucht Sekunden um durch die gleiche Menge Holz durchzudringen, für die man mit einer Handsäge mehrere Minuten braucht. Gerade beim Fällen alter Bäume im Garten ist daher eine Kettensäge sehr praktisch.
Auch wer gern als Heimwerker tätig ist, wird sich oft an einer Kettensäge erfreuen. Gerad bei größeren Bauprojekten, wenn man viele größere Holzteile zurecht sägen muss, ist eine Kettensäge extrem praktisch und verkürzt die Arbeitszeit. Ebenfalls wenn man einen Kamin besitzt und Feuerholz zerkleinern möchte, ist man mit einer Kettensäge teilweise besser bedient als mit einer Axt.
Testbaron Redaktionstipp
Bereits 1850 wurde das Prinzip einer Sägekette, die um eine Schiene läuft, von einem Würzburger Arzt, Bernhard Heine, verwendet, um Knochen zu Sägen.
In den 1920 wurden sehr schwere, und nach heutigen Vorstellungen sehr umständlich zu bedienende, Zweimannmaschinen zum Zerschneiden von Baumstämmen entwickelt.
Die erste Motorsäge mit Elektromotor wurde von Stihl im Jahr 1926 gebaut.
Was sollte man beachten, wenn man eine Kettensäge kaufen möchte?
Verwendungszweck
Leistung
Ein ausschlaggebendes Kriterium ist die Leistung. Als Faustregel kann man sagen, dass je schwerer die Säge ist, desto mehr Power in ihr Steckt. Für den privaten Gebrauch reichen meist relativ leichte Sägen aus. Auch sollte man einen Blick auf den Wert des Leistungsgewichtes haben. Er beschreibt das Verhältnis des Gewichts in Kilogramm zur Leistung in Kilowatt, wobei ein kleinerer Wert ein besseres Verhältnis bedeutet.
Gute Kettensägen haben da einen Wert um die 2 Kilogramm pro Kilowatt. Möchte man ein Benzinmodell wählen, sollte man einen Blick auf die PS werfen. Für leichte Tätigkeiten reichen bereits 3 PS aus. Wer einen Baum fällen möchte, braucht jedoch eine Leistung von ca. 5 PS.
Sicherheit
Kettentyp
Wie funktioniert eine Kettensäge?
Eine Kettensäge besteht grundsätzlich aus einem Gehäuse mit Motor und einer Schiene, über die eine Sägekette läuft. An dem Kettensägen-Gehäuse sind außen meist zwei Griffe angebracht. Einer meist oben, manchmal bildet dieser Griff einen Bogen um das gesamte Gehäuse, der andere meist hinten oder seitlich angebracht. Diese Kombination soll für einen festen Halt sorgen, damit die Kettensäge nicht aus der Hand rutscht und keine Unfälle passieren. Es gibt auch sogenannte Top-Handle-Motorsägen, früher auch Einhandmotorsägen genannt, die nur einen Griff oben am Gehäuse besitzen. Entgegen ihrem alten, nun nicht mehr gebräuchlichen Namen, ist es verboten, diese Sägen mit nur einer Hand zu betreiben. Ansonsten können die Sicherheitsmechanismen dieser Kettensägen nicht mehr greifen.
In dem Motorgehäuse befindet sich entweder ein Zweitakt-Benzinmotor oder ein Elektromotor. Zweitaktmotoren sind für Kettensägen besonders praktisch, da in dem für diese verwendeten Benzin bereits Schmieröl mit vorhanden ist. Somit muss man sie nicht wie Viertaktmotoren extra schmieren. Benzinmotoren werden in Kettensägen mit einem Seilzugstarter gestartet. Kettensägen mit einem Benzinmotor haben im Allgemeinen eine höhere Leistung als Kettensägen mit Elektromotor, ebenso wie eine höhere Kettenlaufgeschwindigkeit. Da sie sich besonders gut eigenen um Bäume zu fällen, werden sie oft in der Forstwirtschaft eingesetzt. Jedoch sorgen die Benzinmotoren für eine hohe Geräuschentwicklung und es entstehen Abgase.
Bei Elektromotoren verfügt die Kettensäge entweder über ein Stromkabel, das jedoch bei manchen Arbeiten hinderlich sein kann, oder über einen Akku. Kettensägen mit einem Akku verfügen jedoch oft über weniger Leistung und sind damit zwar für Äste, nicht aber für dickere Holzer wie Baumstämme geeignet. Dafür ist man mit einem Akku nicht an Steckdosen gebunden. Elektrische Kettensägen findet man häufiger im Privatgebrauch als solche mit einem Benzinmotor. Da keine Abgase entstehen, kann man elektrische Kettensägen auch in geschlossenen Räumen verwenden.
An der Vorderseite des Gehäuses ist ein längliches Metallblatt, die Schiene, angebracht. Sie wird auch Blatt oder Schwert genannt. An den Kanten der Schiene ist eine Nut, eine längliche, winkelige Vertiefung, angebracht. In der Nut läuft eine Sägekette aus Metall um die Schiene herum. An der vorderen Spitze der Schiene findet man meist eine Rolle, oder auch Umkehrstern genannt, um dort die Reibung zu verhindern. Die Sägekette besteht aus einzelnen Schneidegliedern, die unterschiedliche Zacken besitzen, um das Material ideal abzutragen. Diese Sägezähne der Kette befinden sich an der Außenseite. Außerdem kann man die Spannung der Kette einstellen.
Am hinteren Ende der Schiene wird die Sägekette über eine Fliehkraftkupplung vom Motor angetrieben. Damit die Kette nicht verschleißt, muss sie ständig mit Öl geschmiert werden. Ein Teil des Öls wird dabei beim Sägen abgescheuert. Vor allem bei verschmutztem und vereistem Holz, beim Schneiden von Fremdkörpern und in den Boden nutzen sich die Schneidezähne der Kette schnell ab und müssen geschärft werden. Dazu werden spezielle Kettenschärfmaschinen oder Feilen benutzt.
Die Ketten gibt es in verschiedener Schneidgeometrie und verschiedener Teilung. Je nach Schnittleistung und –qualität gibt es verschiedene Sägeketten. Hartmetallketten besitzen zum Beispiel ein Vielfaches der Standzeit normaler Ketten und sind in der Lage, auch Metalle und Gasbetonsteine in begrenztem Umfang zu schneiden. Dafür brauchen sie aber auch eine höhere Motorleistung.
Luftdruckkettensägen sind vor allem für den Bergbau konzipiert, da bei ihnen keine Explosionsgefahr besteht. Sie verfügt meist über eine geringere Leistung und ist für den Heimgebrauch nur bedingt geeignet.
Hydraulisch betriebene und wassergekühlte Kettensägen dienen dem erschütterungsfreien Durchtrennen von zum Beispiel Beton. Deswegen wird sie oft beim Technischen Hilfswerk, seltener bei der Feuerwehr, eingesetzt. Auch zur Restauration, Bildhauerei und auf dem Bau werden hydraulische Kettensägen eingesetzt. Eine Besonderheit stellt dabei die Sägekette dar, die mit Diamanten besetzt ist, um durch die härvergleichen Materialien schneiden zu können. Auch diese Kettensägen findet man nur selten im Privatgebrauch.
Welche unterschiedlichen Kettensägen gibt es und was zeichnet diese aus?
Ausführung | Eigenschaften |
Kettensäge mit Benzinmotor |
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Kettensäge mit Elektromotor |
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luftdruckbetriebene Kettensäge |
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hydraulische Kettensäge |
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Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für eine gute Kettensäge im Einkauf ausgeben?
Die ersten Kettensägen bekommt man für unter 100€. Diese Geräte sind für den Heimgebrauch ausgelegt und verfügen über eine geringere Leistung. Das macht sie geeignet für dünneres Holz, wie zum Beispiel das Trimmen von Ästen. Wenn man einen Baum fällen, oder härteres Holz sägen möchte, sind diese Sägen mitunter ungeeignet. Durch die meist billige Herstellung gehen diese Kettensägen bei größeren Aufgaben schnell in die Knie.
Viele Kettensägen für den Heimgebrauch siedeln sich im 100€ – 200€ Preisbereich an. Hier bekommt man solide Kettensägen, die durchaus auch größeren Aufgaben gewachsen sein können. Trotzdem sollte man hier ein Auge auf die Leistung haben, damit die ausgewählte Kettensäge auch wirklich den eigenen Ansprüchen gerecht wird. Vor allem wer auf einen sauberen Schnitt Wert legt, wird in diesem Preissegment nicht allzu häufig zufrieden gestellt.
Wer eine Kettensäge mit einer einfachen Führung, einem sauberen Schnitt und großer Leistung haben möchte, wird ab 200-300€ fündig. In diesem Preissegment findet man viele Benzinmotor Kettensägen, die gut verarbeitet sind und sich auch für große Sägeprojekte eignen. Wie bei fast allen Dingen, kann man auch bei Kettensägen noch viel tiefer in die Tasche greifen, jedoch sind teurere Modelle meist sehr spezialisiert und für den Privatgebrauch unnötig. Wer trotzdem zum Beispiel eine hydraulische Kettensäge möchte, kann schnell bei über 1000€ landen.
Welche Kettensägen-Hersteller gibt es?
- Dolmar
- Makita
- Husqvarna
- Stihl
- Bosch
- TIMBERPRO
- Einhell
- Fuxtec
- Oregon Scientific
- Theo Klein
- McCulloch
- Atika
- Parker
- Ryobi
- Güde
Welche Vor- & Nachteile haben Kettensägen?
Vorteile
- schnelles Arbeiten; einfach Handhabung
- einfaches Sägen auch von großen Holzteilen
Nachteile
- schwerer als Handsägen
- schwerer als Handsägen
- Abgase bei Kettensägen mit Benzinmotor
Fazit
Kettensägen sind praktische Werkzeuge für Garten- und Heimarbeit. Überall wo man Holz grob bearbeiten muss, bieten sie eine schnelle und einfache Möglichkeit zu Arbeiten. Welche der vielen Kettensägen auf dem Markt man wählen möchte, hängt nicht zuletzt von dem späteren Einsatzgebiet ab. Deswegen sollte man sich vorher genau überlegen welche Anforderungen eine Kettensäge erfüllen soll, damit man sich für das richtige Modell entscheidet und eine Säge wählt, an der man viele Jahre Freude hat.