Was ist eine Heizkanone?
Üblicherweise ist mit dem Begriff Heizkanone ein Schnellheizer gemeint, der von der Form an eine Kanone erinnert. Die Direktheizgeräte sind sehr leistungsstark und in der Lage schnell aufzuheizen. Sie unterscheiden sich von Heizstrahlern durch das Gebläse. Alle Heizkanonen im Fakten-Test sind mit einem sehr starken Gebläse ausgestattet, das für eine schnelle Luftumwälzung und damit Wärmeverteilung im Raum sorgt. Eine klare Abgrenzung zu Heizlüftern gibt es nicht, aber üblicherweise spricht man nur bei Geräten, die mehr als 4.000 Watt Heizleistung erbringen, von Heizkanonen. Ebenso sind reine Strahler keine Kanonen, da Sie keinen Lüfter beinhalten.
Begriffe wie Schnellheizer oder Direktheizer sind nicht als Synonym für Heizkanone gebräuchlich, sondern eher als Oberbegriff zu verstehen. Unter diesen Begriff fallen beispielsweise auch Heizstrahler. Bezeichnungen wie Ölheizgebläse, Gasheizgebläse oder Elektroheizgebläse beziehen sich lediglich auf eine bestimmte Art von Heizkanonen.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Heizkanonen
Was macht man mit einer Heizkanone?
Alle Heizkanonen sind prinzipiell zum Beheizen von großen oder offenen Räumen geeignet. Das typische Einsatzgebiet sind Hallen, Garagen oder Werkstätten, in denen zeitweise Wärmebedarf besteht. Heizkanonen sind weniger als Dauerheizer gedacht, als vielmehr um einen eher kurzfristigen Wärmebedarf zu decken.
Vielfach werden die Kanonen auch dazu genutzt, um etwas aufzutauen oder um Rohbauten zu trocknen. Sie eignen sich auch ausgezeichnet, wenn ein Gebäude nach einem Wasserschaden schnell getrocknet werden soll. Da sie den Bereich, der aufgetaut oder getrocknet werden soll mit warmer Luft umstreichen, sind sie schonender und effektiver als Strahler. Diese können durch die punktuelle Wärmezufuhr Schaden anrichten. Dies ist bei Heizkanonen ausgeschlossen, da sie gleichmäßig erwärmen, nicht nur einen kleinen Bereich.
Sie kommen häufig auch im Freien zu Einsatz, beispielsweise wenn bei eisigen Temperaturen Bauarbeiten oder Reparaturen auszuführen sind und das verwendete Material eine bestimmte Wärme benötigt, um abzubinden. Über eine Heizkanone lässt sich flächig die erforderliche Reaktionswärme zusetzen. Auch hier ist die gleichmäßige Verteilung der Wärme von Vorteil.
Ein weiteres Einsatzgebiet sind Zeltheizungen, wenn große Zelte für Feste oder als Notunterkunft dienen. Hier ist besonders die große Luftumwälzung von Vorteil, welche die Wärme im ganzen Zelt verteilt.
Vereinzelt kommen Heizkanonen auch in Gewächshäusern zum Einsatz. Hier sind eher leistungsschwächere Geräte gefragt, da eine schnelle Heizung in der Regel nicht erforderlich ist, aber eine langfristige Wärmezufuhr gefragt ist.
Generell sind Heizkanonen mobile Geräte, die selten fest installiert werden. Die Vielseitigkeit und die Möglichkeit die Heizgeräte bei Bedarf flexibel einzusetzen, ist eindeutig die Stärke dieser Geräte. Dabei ist zu beachten, dass alle Heizkanonen zumindest einen 230 Volt Anschluss benötigen beziehungsweise zusätzlich über einen Generator mit Strom versorgt werden müssen. Der Ventilator benötigt immer Wechselstrom und in der Regel haben alle Heizkanonen Elektronik an Bord, die ohne Strom nicht funktionieren kann.
Testbaron Redaktionstipp
Ursprünglich kamen die starken Gebläseheizungen beim Bau zum Einsatz, um das Abbinden von Beton im Winter zu ermöglichen und Rohbauten schneller zu trocknen.
In den letzen 20 Jahren wurden die Geräte immer kleiner, handlicher und auch optisch ansprechender. Sie haben sich weitgehend auch im Hobbybereich durchgesetzt, beispielsweise um eine Garage zu beheizen, damit sie im Winter als Werkstatt zu nutzen.
Alle Heizkanonen erzeugen ein nicht unerhebliches Geräusch, welches in erster Linie durch den starken Lüfter erzeugt wird. Sie sind daher nur bedingt als Beheizung von Arbeitsräumen oder Zelten zum Wohnen geeignet.
Was sollte man beachten, wenn man eine Heizkanone kaufen möchte?
Einsatzzweck
Beim Kauf einer Heizkanone sollte unbedingt der geplante Einsatzzweck beachtet werden, sowie die räumlichen Begebenheiten.
In der Regel eignen sich Elektroheizkanonen ausgezeichnet für Gewächshäuser und Räume, in denen sich Menschen aufhalten. Gasheizgebläse sind ausgezeichnet für große Hallen geeignet, sofern eine ausreichende Luftzufuhr vorhanden ist. Ölheizgebläse, besonders indirekte sind sehr gut zum Trocknen von Gebäuden geeignet, da sich die feuchte Luft ausgezeichnet nach draußen leiten lässt.
Stromversorgung
Generell sind elektrische Heizkanonen problemloser in der Bedienung und bieten mehr Komfort als andere Ausführungen. Allerdings muss ein entsprechender Starkstromanschluss vorhanden sein. Elektroheizer sind meist leiser als Gas- oder Ölgebläseheizungen und sie benötigen keinen Brennstoffnachschub. Eine solche Heizung kann über Wochen ohne Unterbrechung und ohne menschliches Eingreifen laufen. Hinzukommt, dass Strom keinen Sauerstoff verbraucht und keine Abgase entstehen. Diese Faktoren sind wichtig, wenn es um das Beheizen von Arbeitsplätzen geht. Allerdings ist das Heizen über Strom sehr teuer und Starkstrom steht nicht überall zur Verfügung.
Nutzung in geschlossenen Räumen
Wenn die Heizkanone für Räume benötigt wird, in denen sich Menschen aufhalten, kommt neben einer elektrischen Heizkanone auf Dauer nur noch eine indirekte Ölheizkanone infrage. Diese lässt sich außerhalb des Raumes aufstellen, in denen sich die Menschen aufhalten. Sauerstoff können diese Modelle über einen Schlauch von außen beziehen und die Abgase lassen sich ebenfalls ableiten. Nachteilig ist lediglich, dass der Tank der Heizer regelmäßig befüllt werden muss. Selbst der Heizkanonen Vergleichssieger in dieser Rubrik brauchte nach 20 Stunden neuen Treibstoff.
Heizleistung
Falls eine sehr große Heizleistung von über 50 kW benötigt wird, kommen nur Gasheizgebläse infrage. Beim Kauf ist eine Entscheidung zwischen Butan- und Progangas nicht erforderlich, da die Brenner mit beiden Brennstoffen arbeiten können. Gegenüber Ölheizgebläsen haben die Gasheizkanonen einen entscheidenden Nachteil. Es ist immer eine Gasflasche erforderlich, also ein zweiter schwerer Gegenstand, der zum und meist auch am Einsatzort bewegt werden muss. Diese Heizer haben keinen internen Tank.
Sicherheit
Bei Gas- und Ölheizbrennern sind elektronische Flammenüberwachung und eine Sauerstoffmangelsicherung wichtige Sicherheitsmerkmale. Ferner sollte jede Heizkanone über eine Abschaltautomatik bei Überhitzung verfügen. Eine Steuerung über Thermostat ist bei der Raumheizung und in Gewächshäusern sinnvoll, zum Trocknen von Gebäuden muss die Heizung nicht über einen Thermostaten gesteuert werden. Da es in der unmittelbaren Umgebung der Heizkanone sehr warm wird, sind Raumthermostate, in 10 bis 15 Meter Entfernung zum Heizgerät zweckmäßiger, als integrierte Temperaturfühler. Wenn Menschen sich in der Nähe der Heizkanone aufhalten, sollte die Heizung über ein Schutzgitter verfügen, um eine unabsichtliche Berührung der sehr heißen Teile auszuschließen.
Brennstoff
Falls sowohl Gas- als auch Ölheizkanonen für einen Einsatzzweck geeignet scheinen, sollte man die Verfügbarkeit des Brennstoffes mit in die Entscheidung einbeziehen. Heizöl oder Diesel ist immer leicht beschaffbar, zur Not sogar am Heiligen Abend oder an einem anderen Feiertag, denn eine geöffnete Tankstelle ist sicher immer zu finden. Eine Gasflasche ist dagegen meist nur zu den üblichen Geschäftsöffnungszeiten erhältlich. Geht das Gas mal aus, kann es manchmal drei bis vier Tage in Anspruch nehmen, bis eine Ersatzflasche beschafft ist. In dieser Zeit können alle Pflanzen in einem Gewächshaus erfroren sein.
Wie funktioniert eine Heizkanone?
Welche unterschiedlichen Heizkanonen gibt es und was zeichnet diese aus?
Der Heizkanone Vergleich hat große Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausführungen ergeben. Die Heizkanonen unterscheiden sich insbesondere im Hinblick auf die Wärmeerzeugung. Je nach Modell dient Strom, Butangas, Propangas, Heizöl oder Diesel zur Erzeugung der Wärme. Eng mit dem Medium der Hitzeproduktion zusammenhängt die Leistung der Heizkanonen. Ferner gibt es noch unterschiedliche Ölbrennertypen und einige andere Ausstattungsmerkmale. Für die bessere Übersicht sind die wesentlichen Faktoren in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Ausführung | Eigenschaften |
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Elektroheizkanonen |
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Propangasheizkanonen |
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Butangasheizkanonen |
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Direkte Ölheizkanonen |
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Indirekte Ölheizkanonen |
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Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für eine gute Heizkanone im Einkauf ausgeben?
Gasgebläseheizer mit einer Leistung von bis zu 25 kW sind bereits für 150 Euro zu bekommen. Elektroheizer und Ölheizkanonen sind in der Regel etwas teurer und kosten mehr als 200 Euro.
Heizkanonen mit hoher Heizleistung von über 30 kW kosten zwischen 500 und 1.000 Euro. Wer noch größere Wärmeleistung benötigt, muss zwischen 1.000 und 2.000 Euro investieren.
Wenn es ein indirektes Ölheizgebläse sein soll, müssen mindestens 700 Euro investiert werden.
Welche Heizkanonen-Hersteller gibt es?
- Einhell
- Euromac
- Fuxtec
- GasTec
- Güde
- Hecht
- Helo
- Heylo
- Holzmann
- Master
- Mauk
- qteck
- Rotenbach
- Rothenberger
- Tepro
- TGO
- Trotec
- Wilms
Welche Vor- & Nachteile haben Heizkanonen?
Vorteile
- Erwärmen sehr schnell
- Wälzen viel Luft um und verteilen die Wärme daher gleichmäßig
- Sehr große Vielseitigkeit
- Auch zum Trocknen von Mauern und Material geeignet
- Keine punktuelle Belastung durch zu große Wärmezufuhr
Nachteile
- Geräuschloses Heizen ist nicht möglich
- 230 Volt Anschluss muss vorhanden sein.
- Nur bedingt für geschlossene Räume geeignet.