Was ist ein Heimtrainer?
Fitness und tägliche Bewegung haben in unserer heutigen Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert eingenommen. Für viele Sportler, Hobby-Athleten und Fitnessbegeisterte gehört Training zum Tagesprogramm. Andere Amateursportler trainieren mehrmals die Woche und auch für weniger Fitnessinteressierte gewinnt das Thema Gesundheit immer mehr an Bedeutung. Doch so wichtig es einem auch ist – der Weg ins Fitnessstudio fällt oft schwer. Gerade Anfänger oder etwas korpulentere Personen fühlen sich bei dem Gedanken, im Beisein von durchtrainierten Sportlern zu schwitzen, eher unwohl. Auch der Sport an der frischen Luft fällt nicht immer leicht, gerade bei Schmuddelwetter und in der kälteren Jahreszeit wagt man sich kaum vor die Tür. Hier kann ein Heimtrainer Abhilfe schaffen. Diese Fitnessgeräte sind extra für den Gebrauch zu Hause konstruiert.
Der Begriff Heimtrainer umfasst unterschiedliche Sportgeräte. Definiert man Heimtrainer weitläufig als Fitnessgeräte, die zu Hause aufgestellt werden können, fallen darunter, neben den klassischen Heimtrainern in Form von Fahrrädern, Laufbändern oder Crosstrainern, auch reine Kraftgeräte für den Muskelaufbau. Die meisten Hersteller bieten in diesem Segment vor allem Fahrräder an. Im Großen und Ganzen unterscheidet man Geräte, die auch für den Profibetrieb und medizinische Zwecke geeignet sind, die Ergometer, und die preisgünstigere Variante für Amateursportler, den Heimtrainer. Der Unterschied zwischen beiden besteht im Prinzip darin, dass die Ergometer einer Norm entsprechen müssen. Das heißt, sie sind, im Hinblick auf ihren verstellbaren Widerstand, geeicht und werden regelmäßig geprüft. So können sie beispielsweise für Belastungs-EKGs im medizinischen Bereich genutzt werden. Normale Heimtrainer haben zwar auch einen verstellbaren Widerstand, dieser wird aber generell weder gemessen, noch angezeigt.
Außerdem müssen Ergometer aufgrund ihrer Verwendung im Profisport eine höhere Leistung erbringen. Herkömmliche Heimtrainer erreichen ihre Höchstleistung bei ca. 140 Watt, während Ergometer auf Werte zwischen 250 und 400 Watt kommen. Welche Modelle den jeweiligen Anforderungen genügen und was die Heimtrainer Vergleichssieger draufhaben, zeigt der Heimtrainer Vergleich.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Heimtrainer
Was macht man mit einem Heimtrainer?
Generell wird ein Heimtrainer genutzt, um in den eigenen vier Wänden sportliche Übungen durchzuführen, wie sie auch in einem Fitnessstudio gemacht werden können. Es gibt verschiedene Ausführungen, die für unterschiedliche Übungen konzipiert sind. Vor allem Heimtrainer in Form von Fahrrädern sind sehr beliebt. Seltener werden unter dem Begriff Heimtrainer auch Laufbänder oder Crosstrainer angeboten. Der Heimtrainervergleich stellt einige dieser Geräte mit ihren unterschiedlichen Funktionen vor.
Der Fahrrad-Heimtrainer ist die gängigste Variante unter den Fitnessgeräten für zu Hause. Damit kann z. B. vor dem Fernseher bequem in die Pedale getreten werden, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Da sie in verschiedenen Ausführungen verfügbar sind, sind sie sowohl für gemütliches Radeln als auch für kraftforderndes Indoorcycling mit höherem Trainingseffekt geeignet. Wer Sport lieber in Form von Joggen oder Walken betreibt, oder aber leichte Bewegungen wie das Gehen bevorzugt, greift im Heimtrainerbereich zum Laufband. Die Geschwindigkeit kann individuell angepasst werden. Auch der Neigungsgrad kann bei manchen Geräten verstellt werden, so kann auch das Bergauflaufen simuliert werden.
Eine weitere Heimtrainervariante sind die Crosstrainer oder auch Stepper. Sie können nicht nur das Laufen simulieren, sondern, je nach Modell, auch das Gehen, Langlauf-Skifahren oder Treppensteigen. Dafür sind an einigen Geräten Haltegriffe angebracht, die die Fußbewegung unterstützen. Durch aufrechtes Training werden hier nicht nur die Beine, sondern der ganze Körper beansprucht. Der Crosstrainer eignet sich, aufgrund seiner weniger anstrengenden Betätigung im Vergleich zum Laufband, besonders auch für Anfänger im sportlichen Bereich.
Auch Geräte für den reinen Muskelaufbau sind für den Heimgebrauch zu erwerben. Sie werden häufig nicht als Heimtrainer, sondern als Fitnessgeräte bezeichnet. Sie sind in verschiedenen Varianten verfügbar, die oft mehrere Kraftübungen unterstützen. Das geht heute weit über die klassische Hantelbank hinaus. Viele Heimtrainer vereinen gleich mehrere Geräte, die im Fitnessstudio zu Verfügung stehen. So können viele Muskelpartien mit einem einzigen Gerät trainiert werden.
Testbaron Redaktionstipp
Wann wurde der erste Heimtrainer entwickelt?
Das erste Fitnessgerät wurde bereits 1850 von Gustav Zander, einem schwedischen Arzt, entwickelt. Seine Idee dahinter war, seinen Patienten, durch mechanische Unterstützung, eine bessere Heilmethode zu bieten und sich selbst die Arbeit zu erleichtern. Schon 1905 kamen dann die ersten Heimtrainer in Form von Kraftgeräten auf den Markt. Die goldenen Zwanziger brachten immer neue Trainingsgeräte hervor, darunter das Fahrrad und das Laufband.
Was sollte man beachten, wenn man einen Heimtrainer kaufen möchte?
Platzbedarf
Bedienbarkeit und Aufbau
Lärmbelästigung
Bremssystem
Anschaffungsgrund
- Gelegentliches Training im Amateurbereich
- Rehabilitationsmaßnahmen bei gesundheitlichen Beschwerden
- Profitraining mit Aufzeichnung der Werte
Anpassungsfähigkeit des Gerätes an die eigenen Bedürfnisse
Aufzeichnung und Anzeige verschiedener Trainingswerte
- Vorhandener Computer mit Speicherfunktion, um Trainingseinheiten zu messen und zu vergleichen
- Computer mit Anzeige ohne Aufzeichnung, um Werte wie Puls und Kalorienverbrauch während des Trainings zu überprüfen
- Kein Computer aber mechanische Anzeige, lediglich Widerstand verstellbar
Geeichte Geräte für professionelles Training oder medizinische Zwecke
Schwungbewegung
Wie funktioniert ein Heimtrainer?
Im Prinzip arbeitet jeder Heimtrainer mit einem gewissen Widerstand, der beim Trainieren der eigenen Muskelkraft entgegengesetzt wird. Nur das Laufband wird nicht durch die Muskelkraft des Nutzers angetrieben, sondern benötigt einen Elektromotor, der das Band bewegt. Ein Heimtrainer-Fahrrad besitzt eine Schwungscheibe, die im Inneren des Gerätes befestigt ist und keinen Bodenkontakt hat. Diese sorgt für den nötigen Widerstand beim Treten der Pedale. Ansonsten ähnelt der Aufbau einem herkömmlichen Fahrrad, das allerdings statt an einem Hinterreifen auf einem Ständer angebracht ist. Der Widerstand ist in der Regel individuell verstellbar, bei Heimtrainern meist über ein Magnetbremssystem. Das reguliert den Widerstand über einen Magnetring, dessen Abstand zum Schwungrad verändert wird. Andere Bremssysteme sind das Bandbremssystem, bei dem ein Textilband über die Schwungmasse gespannt wird und das Backenbremssystem, das ähnlich wie eine Fahrradbremse funktioniert.
Ergometer verfügen über ein Induktionsbremssystem, das mittels Magnetspule den Widerstand verstärkt oder verringert. Moderne Heimtrainer verfügen zudem über einen Computer, der beispielsweise die Pulsfrequenz oder den Kalorienverbrauch anzeigt, und es dem Nutzer erlaubt, das Rad genau auf die eigenen Bedürfnisse einzustellen. Laufbänder hingegen werden durch einen Elektromotor angetrieben. Auch hier ist die Geschwindigkeit je nach Bedarf einstellbar. Das Band nimmt diese Geschwindigkeit auf und erlaubt es dem Läufer, dieses Tempo zu halten. Der Crosstrainer verfügt über zwei Trittflächen, auf denen die Füße platziert werden. Die meisten Varianten verfügen auch über Haltegriffe, mit denen die Fußbewegung unterstützt wird. Durch verschiedene Anordnungen des Schwungrades, das, wie beim Fahrrad, für den Widerstand sorgt, kann der Crosstrainer auf unterschiedliche Schrittweiten angepasst werden.
Welche unterschiedlichen Heimtrainer gibt es und was zeichnet diese aus?
Fahrradheimtrainer | Der Fahrradheimtrainer ist einem herkömmlichen Outdoor-Fahrrad nachempfunden und simuliert das Fahrradfahren, ohne sich dabei vom Fleck zu bewegen. Damit ist er grundsätzlich für alle Personen geeignet, die gerne Fahrrad fahren. Über unterschiedliche Widerstände können gerade Strecken oder Bergauffahrten bestritten werden. Dabei werden die Gelenke und Knochen nicht so stark belastet wie z. B. beim Joggen. Allerdings trainiert man mit einem solchen Gerät überwiegend nur die Beinmuskulatur. |
Crosstrainer | Mit dem Crosstrainer kann nicht nur Laufen, sondern auch Walken oder Skifahren im Langlaufbereich simuliert werden. Über zwei Trittflächen für die Füße und zwei Stangen zum Festhalten für die Arme werden verschiedene Bewegungsabläufe nachempfunden. |
Laufband | Das Laufband wird im Gegensatz zu den anderen Geräten nicht mit der eigenen Muskelkraft, sondern über einen Elektromotor angetrieben. Auf dem sich bewegenden Band kann dann zu verschiedenen Geschwindigkeiten gelaufen werden. Laufbänder verfügen meist über eine zusätzliche Dämpfung, um Gelenke und Knochen beim Joggen zu schonen. |
Kraftgeräte | Kraftgeräte oder Kraftstationen für den Heimgebrauch sind mit verschiedenen Teilgeräten ausgestattet. Mit diesen können unterschiedliche Übungen ausgeführt und somit mehrere Muskelgruppen gezielt trainiert werden. Streng genommen zählen sie nicht zur Gruppe der Heimtrainer. |
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für einen guten Heimtrainer im Einkauf ausgeben?
Klassische Heimtrainer mit Trainingscomputer und weiteren Funktionen wie Puls- oder Geschwindigkeitsmessung sind bereits unter 100 € zu erwerben. Diese Geräte haben allerdings ein geringeres Maximalgewicht und auch eine geringere Schwungmasse. Für effektiveres Training und für schwergewichtigere Personen sind Geräte ab ca. 200 € geeignet. Ergometer für den Profigebrauch oder für medizinische Zwecke gehören zu den kostspieligeren Varianten der Heimtrainer. Für sie sind ca. 500 € bis zu mehreren Tausend Euro zu bezahlen. Im Heimtrainervergleich werden Geräte verschiedener Preisklassen betrachtet.
Welche Heimtrainer-Hersteller gibt es?
- Kettler
- Christopeit
- Hammer
- Ultrasport
- Kinetic Sports
- SportPlus
- Klarfit
- Sportstech
- Ancheer
- Confidence
- GymMate
Welche Vor- & Nachteile haben Heimtrainer?
Vorteile
- Sport treiben, ohne das Haus verlassen zu müssen
- Wetter- und tageszeitunabhängiges Training
- Keine unangenehmen Blicke während des Sportes
- Training ganz nach dem eigenen Bedarf
Nachteile
- Anschaffungskosten teilweise hoch
- Platzbedarf
- Lautstärke
- Übungen ohne Beaufsichtigung werden unter Umständen falsch ausgeführt und können gesundheitsschädlich sein
Fazit
Trainingsgeräte für den Heimgebrauch gibt es in verschiedensten Varianten. Unter den Begriff „Heimtrainer“ fallen genaugenommen nur Fahrräder, Crosstrainer und Laufbänder. Kraftstationen für zu Hause werden im Allgemeinen nicht als Heimtrainer bezeichnet. Sowohl Profisportler als auch Amateure, Personen, die gesundheitliche Beschwerden lindern wollen oder diejenigen, die die eigene Fitness verbessern oder überschüssiges Gewicht loswerden wollen, finden im Heimtrainerbereich das für sie geeignete Gerät. Je nach Profistufe muss auch mal etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Bei Fitnessgeräten sollte nicht unnötig gespart werden, da das unter Umständen zulasten der eigenen Gesundheit gehen kann. Im Heimtrainervergleich werden verschiedenste Heimtrainer im Fakten-Test betrachtet.