Was ist ein Fishfinder?
Es handelt sich bei Fishfindern um kleine Geräte, die ein Ultraschallsignal aussenden und das reflektierte Signal empfangen und auswerten. Ein Fishfinder gehört zu den Echoloten und zeigt an, was sich unter der Wasseroberfläche befindet.
Genaugenommen zeigen die Geräte alles an, was sich im Wasser befindet und messen außerdem die Wassertiefe. Diese Daten sind für Angler eine wertvolle Hilfe, um zu erkennen ob und in welcher Tiefe sich Fische befinden.
Im Fishfinder Fakten-Test wurden sehr unterschiedliche Ausführungen verglichen. Manche Geräte waren sehr hilfreich, andere nur bedingt nützlich.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Fishfinder
Was macht man mit einem Fishfinder?
Die kleinen Geräte wurden entwickelt, um Anglern zu mehr Erfolg beim Fischen zu verhelfen. Sie zeigen an, wie tief das Wasser und wie der Grund beschaffen ist. Außerdem informieren sie ob sich zwischen Grund und der Oberfläche etwas befindet. Manche Fishfinder zeigen sogar an, ob sich Fische in dem Bereich des Gewässers befinden, den das Gerät abtastet.
Angler können mithilfe des Geräts entscheiden, wo es sich lohnt, die Angel auszuwerfen. Da ein Fishfinder auch anzeigt, in welcher Tiefe sich die Fische bewegen, stellen Sie eine große Hilfe dar, wenn es darum geht, die Tiefe zu bestimmen, in denen die Köder treiben sollen.
Die Geräte sind für Menschen sinnvoll, denen es beim Angeln auf den Erfolg ankommt. Angler, die nur Spaß am Sport haben, wenn Sie etwas fangen, werden von einem Fishfinder begeistert sein. Wer eher das meditative Element beim Angeln liebt, schätzt diese Geräte weniger.
Den Vorteil eines Fishfnders wissen aber auch Bootsführer zu schätzen, die in unbekannten Gewässern mit Untiefen manövrieren. Sie nutzen die Geräte um zu verhindern mit dem Boot auf Grund zu laufen. Das Auffinden von Fischen ist manchmal weniger wichtig als die Sicherheit von Boot und Besatzung.
Testbaron Redaktionstipp
Die Technik hinter dem Fishfinder, das Echolot, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Wissenschaftlern verschiedenere Staaten unabhängig voneinander entwickelt. Die Geräte dienten militärischen Zwecken. Es ging darum, U-Boote aufzuspüren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg interessierten sich auch zivile Anwender für die Technik. Das Sonar, wie das Echolot auch oft genannte wird, diente der Kartografierung des Grundes von Gewässern, dem Aufspüren von Hindernissen und Seeminen.
Bereits in den 1950ern entwickelten einige Firmen Geräte, die dem Aufspüren von Fischschwärmen dienten. Diese waren allerdings sehr teuer und wurden von kommerziellen Fischern genutzt.
Als Pioniere gelten Carl und Darrell Lowrance, die seit 1957 die Technik weiter optimierten und vor allen Dingen immer preisgünstigere Modelle entwickelten. Die ersten Fishfinder kosteten gemessen an der Kaufkraft fast 20.000 Dollar. Durch die Optimierung ließ sich der Preis rasch auf 150 Dollar senken.
Was sollte man beachten, wenn man einen Fishfinder kaufen möchte?
Messtiefe
Jeder sollte sich Gedanken über den Einsatzbereich machen. Angler, die vom Ufer aus Angeln oder in seichten Gewässern brauchen keine Geräte, die große Tiefen erreichen können. Für diese Menschen sind Fishfinder ideal, die mit hohen Frequenzen messen. Wer auf diese Art angelt, braucht kein Gerät, das Informationen über Dinge liefert, die sich weit unterhalb der Wasseroberfläche befinden. Hier ist ein detailliertes Bild wichtiger. Für diesen Einsatzbereich sind auch Sensoren überflüssig, die zwischen Salz- und Süßwasser unterscheiden, das Modell muss aber für Süßwasser geeignet sein.
Ob Messbereiche sinnvoll sind, die bis in Tiefen von über 1.000 Metern vordringen, ist generell zweifelhaft. Die meisten Angler fischen in Binnengewässern nicht tiefer als 10 Meter. Wer in den Fjorden vor Norwegen angelt, geht meist bis zu 500 Meter Tiefe. 1.000 Meter bringen in der Regel nichts.
Beim Angeln in Küstennähe ist Flachwasseralarm eine sinnvolle Funktion, ein Fischalarm muss dagegen nicht sein. Eine kontinuierliche Tiefenmessung ist ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.
Zusatzfunktionen
Einsatzgebiet
Wie funktioniert ein Fishfinder?
Jeder Fishfinder im Fakten-Test ist ein sogenanntes aktives Sonar. Die Geräte senden Töne in einer bestimmten Frequenz aus. Das Signal breitet sich mit einer bekannten Geschwindigkeit aus und wird reflektiert, wenn es auf ein Hindernis stößt. Der Fishfinder empfängt das zurückgeworfene Signal und errechnet aus der Zeit, die zwischen Absenden und Empfang verstreicht die Entfernung zum Hindernis aus.
Da sich Schall in Süßwasser mit anderer Geschwindigkeit ausbreitet als in Salzwasser, muss das Gerät die Zusammensetzung des Wassers kennen, um die Entfernung zu ermitteln. Auch die Temperatur hat Einfluss auf die Messung und muss bei den Berechnungen mit einfließen.
Die Geräte senden nur kurze Schallimpulse aus, da sie sonst das reflektierte Signal nicht hören können. Die Töne liegen in einem Frequenzbereich von 50 bis 200 kHz und sind weder für Fische noch für Menschen wahrnehmbar.
Die Länge der Schallwellen hängt mit der Frequenz zusammen. Je niedriger Frequenz, umso länger ist die Welle. Gleichzeitig sinkt die Auflösung, während die Durchdringung steigt. 50 kHz zeigt also kleine Objekte schlechter an, als 200 kHz, dafür dringen die 50 kHz Wellen in Schlamm ein und werden erst von hartem Material reflektiert.
Der Messbereich hängt von der Stärke des Senders, Geber genannt ab. Mit einer Leistung von 100 bis 1000 Watt sind tiefen von bis zu 100 Metern erreichbar.
Der Bereich, den der Fischfinder scannt, wird über den Öffnungswinkel bestimmt. Dies kann man sich wie einen Kegel vorstellen. Der Geber sitzt in der Spitze und der Öffnungswinkel ist der Winkel an der Spitze des Kegels. Je größer der Winkel ist, umso größer die der Boden des Kegels bei gleicher Höhe. Bei einem Winkel von 20 Grad erfasst der Geber in 10 Meter Tiefe einen Kreis von 3,50 Meter Durchmesser, bei einem Winkel von 60 Grad überstreicht das Signal in der gleichen Tiefe einen Kreis mit einem Durchmesser 11,50 Meter.
Bedingt durch die unterschiedlichen Wellenlängen ergibt sich ein typischer Zusammenhang. Mit 50 kHz sind große Öffnungswinkel und Tiefen möglich. Aber die Bilder sind nur ungenau. Mit 200 kHz ist ein kleiner Öffnungswinkel möglich und die Wellen reichen nicht bis in große Tiefen. Dafür sind die Bilder sehr detailreich.
Welche unterschiedlichen Fishfinder gibt es und was zeichnet diese aus?
Beim Fishfinder Vergleich betrachteten die Fakten-Tester Geräte für den mobilen Einsatz und Modelle für den festen Einbau in Booten. Ferner unterschieden sie zwischen Geräten, die mit einer Frequenz arbeiten und solchen die Signale in zwei verschiedenen Frequenzen senden und auswerten. DUAL Beam gleicht die Vor- und Nachteile von niedrigen und hohen Frequenzen aus. Trotzdem sind diese Fishfinder nicht immer die beste Wahl.
Im Praxisvergleichist die Qualität des Displays häufig ausschlaggebend. Es soll bei hellem Licht genauso gut ablesbar sein wie bei Dunkelheit. Viele Anbieter haben sich entschieden den Fishfinder nicht mit einem kleinen Display auszurüsten, sondern eine Schnittstelle für das Smartphone oder ein Tablett einzubauen. Die Anzeigen auf diesen Geräten sind deutlich besser.
stationäre Fishfinder | Stationäre Geräte sind für die feste Montage am Bootsrumpf gedacht. Sie haben in der Regel sehr große Sendeleistungen (bis zu 4.000 Watt), mit denen theoretisch auch Messungen in über 1.000 Meter Tiefe möglich sind. Bei einer Montage im Inneren des Rumpfs erreicht das Signal diese Tiefen nicht. Es muss erst den Rumpf durchdringen. Besonders problematisch ist, wenn das Signal eine Luftschicht durchdringen muss. Generell können festmontierte Fishfinder mehr Information liefern, aber bei falscher Montage zeigen diese Geräte ständig etwas Falsches an. Wenn der Geber beispielsweise zu dicht an der Schraube angebracht wird, zeigen die Geräte meist nichts an. Die im Wasser wirbelnde Luft stört das Signal. Ein häufiger Fehler ist auch, dass der Geber nicht exakt senkrecht nach unten ausgerichtet ist. Dies geschieht unter anderem, wenn sich das Boot aufgrund von Wellen zu Seite neigt. Ein unter dem Boot angezeigter Fischschwarm befindet sich in Wirklichkeit neben dem Boot. |
mobile Fishfinder | Der Einsatz mobiler Fishfinder ist flexibel. Der Geber sitz meist in einem Schwimmer und ist immer exakt nach unten ausgerichtet. Wenn das Gerät nichts anzeigt, lässt es sich leicht an einer anderen Stelle platzieren. Außerdem kann es bei jedem beliebigen Boot und auch an einem Steg zum Einsatz kommen. Die Leistung beträgt in der Regel weniger als 2.400 Watt und ist damit deutlich geringer als bei stationären Geräten, Beim Fishfinder Fakten-Test konnten diese Geräte trotzdem überzeugen. Sie bieten weniger als ein gut eingebautes stationäres Gerät, sind aber deutlich besser als festverbaute Fishfinder, bei denen ein Einbaufehler unterlaufen ist. |
kanllose Fishfinder | Ein kabelloser Fishfinder besteht aus einem Schwimmer, in dem der Signalgeber und eine Funkeinheit integriert sind. Er sendet das Signal an das Display oder ein Smartphone. Dort setzt die Software die Signale zu einem Bilde zusammen. Der Schwimmer muss natürlich mit einer Schnur gesichert sein. Je nach Ausführung kann diese Einheit auch am Bootsrumpf montiert werden. |
Den Fakten-Testern gefielen Ausführungen am Besten, die gleichzeitig GPS nutzen und eine Speicherfunktion haben. Bei diesen Geräten kann sich der Angler eine Position merken und verschiedene Angaben für weitere Aufenthalte speichern. Diese Geräte sind gleichzeitig Kartenplotter und können mit Seekarten aufgerüstet werden.
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für einen guten Fishfinder im Einkauf ausgeben?
Welche Fishfinder-Hersteller gibt es?
- Celestron
- Condorsonar
- Conrad
- Friday Lab
- Garmin
- Humminbird
- Lowrance
- Raymarine
- Simrad
- Vexilar
Welche Vor- & Nachteile haben Fishfinder?
Vorteile
- Helfen Fische aufzuspüren und verbessern den Fangerfolg
- Warnen vor Untiefen
Nachteile
- Angeln wird auf den Erfolg reduziert
Fazit
Fishfinder sind eine sinnvolle Ergänzung der Angelausrüstung, sollten aber nicht unüberlegt gekauft werden. Das Gerät muss zum Gewässer, in dem gefischt wird, passen. Für den Einsatz auf dem Meer sind Modelle sinnvoll, die auch vor zu flachem Wasser warnen.