Was ist eine Enthärtungsanlage?
Eine Enthärtungs- bzw. Entkalkungsanlage ist ein Gerät, dass das Wasser enthärtet. Diesen Prozess nennt man Wasserenthärtung bzw. Entkalkung oder auch water softening. Die Anlage wird direkt in der Wasserleitung des Nutzers installiert und entfernt so Kalk (Calciumcarbonat bzw. Kalziumionen und Magnesiumionen) aus dem Wasser.
Vor allem in Gebieten in denen das Wasser sehr hart ist, ist so eine Anlage sehr sinnvoll.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Enthärtungsanlagen
Was macht man mit einer Enthärtungsanlage?
Die Wasserhärte gibt an wie viel Calciumcarbonat (Kalk) sich im Wasser befindet und wird in „Grad deutscher Härte“ (°dH) angegeben.
- Der Bereich von weichem Wasser liegt bei 0 bis 8,4 °dH (das entspricht 1,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter)
- mittlere Wasserhärte bei 8,4 bis 14 °dH (das entspricht 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter)
- harte Wasserhärte bei 14 °dH und höher (das entspricht mehr als 2, 5 Millimol Calciumcarbonat je Liter)
In Deutschland beträgt die Wasserhärte im Durchschnitt 16°dH und ist somit im Härtebereich „hart“.
Das „härteste“ Wasser kommt in Sachsen-Anhalt vor mit durchschnittlich 22° dH, das „weichste“ Wasser in Bremen mit durchschnittlich 8° dH.
Wie bereits erwähnt besteht der Nutzen einer Enthärtungsanlage darin das Wasser vor dem Passieren der Wasserleitungen zu entkalken, also von Calciumcarbonat zu befreien.
Sie wird direkt an die Wasserleitung angeschlossen und bringt diesen Nutzen daher für den gesamten Haushalt.
Das ist nützlich um technische Geräte, wie Waschmaschine oder Spülmaschine, die mit der Wasserleitung verbunden sind, vor dem verkalken zu Schützen und diese somit auch länger zu erhalten.
Auch die Wasserleitungen im Haus bleiben durch den Gebrauch einer solchen Anlage vorm Verkalken geschützt. In besonders wasserharten Gebieten erspart man sich mit dem Einbau einer Entkalkungsanlage oft erhebliche Kosten, die Defekte von Haushaltsgeräten oder Wasserleitungen mit sich bringen.
Zudem greift Kalk im Wasser auch die Produkte an, die in den jeweiligen Haushaltsgeräten gereinigt werden. Wäsche beispielsweise, die in sehr kalkhaltigem Wasser gewaschen wird, geht schneller kaputt, da die Fasern der Textilien verhärten und so anfälliger für Risse und Löcher sind. Auch Glasprodukte aus dem Geschirrspüler leiden bei hartem Wasser unter Kalkverfärbungen. Das sieht unschön aus und ist nur schwer wieder zu lösen.
Mit einer Enthärtungsanlage spart man sich dann auch eventuell Kosten für Zusätze, die in die Waschmaschine oder Spülmaschine gegeben werden, um Verkalken zu verhindern.
Testbaron Redaktionstipp
Beim Waschen mit kalkhaltigem Wasser braucht man zum Teil fast doppelt so viel Waschmittel, wie bei weichem Wasser und ein Millimeter Kalkablagerung bei technischen Geräten bedeutet bereits 10% mehr Energieverbrauch.
Was sollte man beachten, wenn man eine Enthärtungsanlage kaufen möchte?
In erster Linie ist es an dieser Stelle wichtig sich ein genaues Bild davon zu machen, wo und wie die Enthärtungsanlage zum Einsatz kommt.
Mit dieser Vorstellung ist es leichter über die folgenden Punkte zu Urteilen:
Richtlinien
Verfahren
Aufstellort
Platz und Betriebsdruck
Anschlüsse
Gebiet
Anzahl der Personen im Haushalt
Kosten
Kapazität
Vergleich und Enthärtungsanlagen Fakten-Tests
Wie funktioniert eine Enthärtungsanlage?
Zwar ist kalkhaltiges Wasser nicht schädlich für die Gesundheit, hat aber auch für sanitäre Anlagen einen Nachteil. Bäder verkalken somit schneller und der „Mehrputzaufwand“ schadet dem Geldbeutel und je nach verwendeten Putzmittel sogar der Umfeld. Wer hier zu den effektivsten und umweltfreundlichsten Mitteln greift – in der Regel Essigreiniger oder Zitronensäure – schadet zwar der Umwelt nicht, aber leider möglicherweise der Gesundheit. Da diese bei hoher Konzentration sehr aggressiv sind und die Haut oder Atemwege angreifen können. Essigreiniger bringt zudem einen unangenehmen Geruch mit sich. Bei chemischen Produkten sind Probleme mit Geruch und Hautreizungen teilweise noch größer.
Wasserkocher zum Beispiel verkalken bei hartem Wasser deshalb so oft, weil sich das Calciumcarbonat beim Erwärmen absetzt. Auch hat kalkhaltiges Wasser bei Heißgetränken, wie Kaffee und Tee, einen Einfluss auf deren Geschmack und Aroma.
Auch haben Enthärtungsanlagen Fakten-Tests in der Industrie oder Gastronomie gezeigt, dass deren Nutzen dort sehr groß ist. Denn im Großküchenbereich bzw. in Restaurants, wo der Kunde viel Wert auf die Optik legt, kommt verkalktes oder verfärbtes Geschirr nicht gut an. In der Industrie ist der Nutzen da sehr groß, wo Wasser vor allem erhitzt wird z.B. in Dampfkesselanlagen. Die Qualität der Endprodukte wird mit einer Enthärtungsanlage, je nach Branche oft besser und auch hier spart man sich Kosten für das häufige Austauschen oder extremes Reinigen der Geräte.
Bei Enthärtungsanlagen gibt es verschiedene Verfahren zur Entkalkung. Eine Funktionsweise ist der Ionenaustausch mittels eines Harzbehälters und die andere eine elektrische Behandlung, die den Kalk physikalisch verändert.
Bei der eher selten vorkommenden elektrischen Behandlung wird der Kalk im Wasser physisch so behandelt, dass sich Impfkristalle bilden. Der Kalk ist damit also nicht weg, kann sich allerdings nicht mehr so leicht absetzen. Dieses Prinzip machen sich auch Reinigungsprodukte oder Entkalklösungen zu nutze.
Wesentlich mehr bewährt in verschiedenen Fakten-Tests zu Enthärtungsanlagen hat sich das Ionenaustauschverfahren. Solche Anlagen zur Wasseraufbereitung bestehen typischerweise aus 3 Komponenten: Filtration, Enthärtungsanlage und Korrosionsschutz. Durch den Wasseranschluss wird das Wasser zunächst über die Komponenten geleitet und kann anschließend gebraucht werden.
Nach dem ersten Filtern durch die Filtrationskomponente, werden in der eigentlichen Enthärtungsanlage Kalzium- und Magnesiumionen entfernt, die für die Härte des Wasser verantwortlich sind. Dies geschieht indem das Wasser einen, mit Austauschharz befüllten Behälter durchläuft. Das Harz ist mit Natriumionen geladen. Beim Passieren des Behälters werden im Wasser die Kalzium- und Magnesiumionen mit den Natriumionen getauscht. Sobald das Harz alle Natriumionen abgegeben hat, wird es mit einer Regeneriersalzlösung gespült. Hierbei geschieht das Gegenteil der Entkalkungsprozesses. Das Harz nimmt Natriumionen auf uns gibt dafür Kalzium- und Magnesiumionen in die Salzlösung ab.
Ein in Wasserwerken typischer Prozess (dort ist das Ionenaustauschverfahren nämlich verboten) ist die Fällung. Hierbei wird Calciumhydroxid dem Wasser zugeführt und somit das Calciumcarbonat gelöst.
Welche unterschiedlichen Enthärtungsanlagen gibt es und was zeichnet diese aus?
Größe | Einige Enthärtungsanlagen sind für kleinere Haushalte geeignet, andere sogar für Großbetriebe oder Mehrfamilienhäuser. Anlagen für Mehrfamilienhaushalte haben vor allem für Vermieter einen Vorteil. Diese können mit der Anlage werben und unter Umständen damit höhere Mieterträge erzielen, sodass sich die höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu kleineren Anlagen durchaus lohnen können. Der Aufwand für den Vermieter für defekte Wasserleitungen durch Verkalkung ist hier natürlich auch geringer und speziell bei Mehrfamilienhäusern die sich zum Beispiel einen Waschkeller teilen und dessen Funktion der Vermieter sicherzustellen hat, erzielt der Vermieter einen großen Nutzen. Die Mieter profitieren von der Anlage dann natürlich auch. Kleinere Anlagen lohnen sich vor allem für Privathaushalte, die einen hohen Wasserverbrauch haben. Zudem gibt es Anlagen speziell für Firmen. Betriebe deren Tätigkeit auch im Erhitzen von Wasser liegt – also z.B. Restaurants, Großküchen, Wäschereien Lebensmittelindustriestätten, etc – profitieren von dem Mehrwert und die Kostenersparnis. |
Funktionsweise | Die meisten Entkalkungsanlagen entfernen den Kalk mit dem Ionenaustauschverfahren. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der Kalk in großen Mengen dem Wasser entzogen wird. Elektrische Kalkbehandlungen sind dagegen bei den Anlagen eher selten. Sie verändern den Kalkgehalt im Wasser nicht, sondern bündeln ihn zu Impfkristallen, sodass der Kalk sich nicht mehr so leicht absetzen kann. Der Vorteil bei diesem Verfahren besteht darin, das kein Regenerierungssalz benötigt wird. |
Salzverbrauch | Eine Ionenaustauschanlage verbraucht normalerweise zwischen 1 und 3 kg Regenerierungssalz pro Regenerierung. |
Anzahl der Harzbehälter | Eine Ionenaustauschanlage, die zwei oder mehr Harzbehälter hat, kann durchgängig verwendet werden. Bei nur einem Harzbehälter muss man die Wasseraufbereitung zum spülen des Behälters unterbrechen, um diesen zu Regenerieren. |
Ausstattung | Einige Enthärtungsanlagen verfügen über ein Verteilerventil, Wasserhärteprüfer oder eine LCD-Anzeige. |
Montage | Die meisten Modelle werden an der Wand oder im Stand montiert. |
Material | Das Material aus denen die Anlagen bestehen ist meist Kunststoff oder Metall. In vielen Fällen wird auch eine Kombination aus beidem verwendet. |
Betriebsdruck | Der Druck den eine Entkalkungsanlage, laut verschiedener Enthärtungsanlagen Fakten-Tests im Betrieb aushält, liegt zwischen 6 und 10 bar. |
Kapazität und Durchflussmenge | Die Kapazität der Anlagen liegt je nach Modell zwischen 500 und 5000 Liter, bei einer Durchflussmenge von 0,3 bis 16 Kubikmeter pro Stunde. |
Harzmenge | Die Menge des Harzes in den Harzbehältern liegt bei 3 bis 10 Liter. |
Energieverbrauch | Enthärtungsanlagen Fakten-Tests ergaben, dass Anlagen im Betrieb zwischen 3 und 50 Watt pro Stunde verbrauchen. |
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für eine gute Enthärtungsanlage im Einkauf ausgeben?
Für eine Wasserenthärtungsanlage sollte man 1000 bis 2000€ ausgeben. In verschiedenen Enthärtungsanlagen Fakten-Tests hatten Produkte in dieser Preisklasse die besten Bewertungen.
Welche Enthärtungsanlagen-Hersteller gibt es?
- Grünbeck
- BWT
- Judo
- SYR
- Honeywell
- Bartscher
- Aquintos
- Leyco
- Everpure
- Zehnder
- Alfiltra
Welche Vor- & Nachteile haben Enthärtungsanlagen?
Vorteile
- weniger Energiekosten
- weniger Wasch- und Reinigungsmittelverbrauch
- weichere Wäsche mit besserer Farbqualität
- optisch Verbesserung durch weniger Kalkablagerungen
- reduzierter Reinigungsaufwand
- angenehmeres Gefühl bei Duschen und Baden
- Geschmacks- und Aromaverbesserung
Nachteile
- einmalig hohe Anschaffungskosten
- Installationsaufwand
- bei den meisten Modellen muss man Salzlösung oder Salztabletten nachkaufen
- Kalkgehalt sinkt nicht auf 0 (Resthärte bleibt immer)
- Enthärtungsanlage benötigt Platz
- Kalkflecken werden zwar reduziert, aber nicht vollständig vermieden
Fazit
Eine Enthärtungsanlage bringt in der Regel vor allem in Deutschland, da das Wasser dort im Durchschnitt sehr hart ist, viele Vorteile mit sich. Kalkhaltiges Wasser schadet zwar der Gesundheit nicht direkt, weiches Wasser wird aber als angenehmer empfunden und man spart sich durch das Installieren einer Enthärtungsanlage viele Kosten, die sonst Anfallen und dem kalkhaltigen Wasser zuzuschreiben sind.
Welcher Wasserenthärter geeignet ist, findet man am besten durch das Informieren über Enthärtungsanlagen Fakten-Tests heraus.