Was ist ein Diascanner?
Diascanner sind spezielle Geräte, mit denen man gerahmte Diapositive und teilweise auch Negativfilme digitalisieren kann. Unter einem Diapositiv (Kurzform: Dia) versteht man ein zu einem durchscheinenden Positiv entwickeltes fotografisches Bild. Negativfilme sind fotografische Filme, die nach ihrer Entwicklung Grauwerte oder Farben in komplementären – also umgekehrten Tonwerten – aufweisen. Aus diesen „Negativen“ können in einem zweiten fotografischen Prozess beliebig viele „Positive“ hergestellt werden.
Diascanner unterscheiden sich stark von anderen Scannertypen. Während Diascanner ein Objekt vollständig durchleuchten und daher als Durchlichtscanner bezeichnet werden, beleuchten andere Scannertypen wie Flachbettscanner nur die Oberfläche des zu scannenden Objekts.
Diascanner sind auch keineswegs mit den traditionellen Diaprojektoren zu verwechseln, mit welchen eine Projektion auf eine Leinwand oder Ähnliches ermöglicht wird. Diascanner dienen ausschließlich der digitalen Sicherung von Diapositiven bzw. teilweise auch Negativfilmen. Ob nur Diapositive oder auch Negativfilme digital gesichert werden können, hängt vom jeweiligen Produkt ab. Andere Geräte bieten sogar die Möglichkeit, zusätzlich auch noch „normale“ positive Fotos zu scannen.
Szeneriebild aus der Produktwelt der Diascanner
Was macht man mit einem Diascanner?
Üblicherweise werden diese Geräte verwendet, um alte Diapositive oder Negativfilme digital zu sichern. Viele Menschen besitzen zahlreiche Bilder aus der Vergangenheit, welche nur noch als Diapositive oder als Negativfilme vorhanden sind. Entweder sind die bereits angefertigten Abzüge abhanden gekommen oder die Beauftragung der Entwicklung wurde vergessen.
Früher wurden die Diapositive hauptsächlich über Diaprojektoren an Leinwände projiziert, um die Inhalte mehreren Personen vorzustellen. Negativfilme hingegen wurden in Fotolaboratorien verbracht, um aus Ihnen so genannte positive Bilder entwickeln zu lassen. Letztere hat man neben den positiven Bildern nach erfolgter Entwicklung zurückerhalten.
Mithilfe eines Diascanners erübrigen sich sogar beide Schritte. Nachdem das Diapositiv oder der Negativfilm durch Einsatz des Diascanners digitalisiert wurde, hat man unmittelbar die Möglichkeit, die Bilddateien über einen „Beamer“ an eine Leinwand oder Ähnliches zu projizieren oder die Bilddateien auszudrucken. Ferner ist es auch denkbar, die digitalisierten Dateien Verwandten und Bekannten per E-Mail zukommen zu lassen.
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man beachten, wenn man einen Diascanner kaufen möchte?
Scanauflösung
Computeranschluss
Dateiformate
Bildschirm
Bildoptimierung
Wie funktioniert ein Diascanner?
Diascanner durchleuchten die Diapositive und werden daher auch als Durchlichtscanner bezeichnet. In einem zweiten Schritt erstellt das Gerät aus dem Ergebnis des durchleuchteten Diapositivs auf fotografische Weise eine Bilddatei.
Je mehr Bildpunkte pro Zoll der Diascanner aufweist, desto genauer wird das Diapositiv auch durchleuchtet und desto genauer wird die digitalisierte Bilddatei. Da ein Diapositiv vergleichsweise klein ist, müssen Diascanner eine mit anderen Scannertypen vergleichsweise hohe dpi-Zahl aufweisen. Je weiter das Bild später vergrößert wird, desto weiter werden auch die Bildpunkte vergrößert, so dass das Bild unscharf werden kann.
Daneben werden in Diascannern Bildsensoren eingesetzt. Diese sorgen dafür, dass das Gerät den Kontrast und die Tiefenschärfe der Diapositive richtig erkennt. Der Einsatz der Bildsensoren ermöglicht es, eine hohe Gesamtfarbtiefe zu erreichen.
Einige Diascanner arbeiten auch mit einer automatisierten Fehlerkorrektur. Dabei registrieren im Diascanner verbaute Infrarot-Sensoren, ob sich Verschmutzungen oder Ähnliches auf den zu scannenden Diapositiven befinden. Werden solche Fehler entdeckt, werden sie automatisch durch den Diascanner retuschiert, so dass sie auf der digitalisierten Datei nicht sichtbar sind. Dieser Vorgang ist mit der manuellen Bildbearbeitung vergleichbar, mit deren Hilfe etwaige Fehler entfernt werden können.
Welche unterschiedlichen Diascanner gibt es und was zeichnet diese aus?
Einzelgeräte | Zunächst gibt es Diascanner, die entweder Diapositive oder Negativfilme scannen und digitalisieren können. Diese Geräte eignen sich besonders für Personen, die ausschließlich Diapositive oder Negativfilme digital sichern möchten. |
2-in-1 Geräte | Neben den Einzelgeräten gibt es Diascanner, die sowohl Diapositive als auch Negativfilme verarbeiten können. Solche Geräte können als 2-in-1 Geräte bezeichnet werden, da man hierfür ursprünglich zwei verschiedene Geräte benötigte. |
3-in-1 Geräte | Für Menschen mit noch weitergehenden Ansprüchen sind sogar 3-in-1 Geräte verfügbar. Solche Geräte stellen eine Kombination aus Durchlichtscanner und Flachbettscanner dar. Neben den bereits beschriebenen Funktionen können zusätzlich normale Fotos im Flachbettscannverfahren verarbeitet werden. Solche 3-in-1 Geräte eignen sich insbesondere für Menschen, die keinen normalen Flachbettscanner besitzen und auch „normale“ positive Bilder digitalisieren möchten. |
mit Magazin | Des Weiteren gibt es Geräte, die Magazine aufweisen, in welche direkt mehrere Diapositive oder Negativfilme eingelegt und verarbeitet werden können. Aufgrund des länglichen Magazins benötigen diese Geräte mehr Platz als solche, in denen die Filme einzeln eingelegt werden. |
mit Bildschirm | Im Übrigen weisen viele Diascanner LCD-Bildschirme auf, die ein Vorschaubild des gescannten Ergebnisses ermöglichen (s.o.). Da der LCD-Bildschirm in aller Regel direkt in das Gerät integriert ist, benötigen solche Geräte nicht mehr Platz als Geräte ohne eingebauten LCD-Bildschirm. |
Anschlussvielfalt | Letztlich unterscheiden sich die Anschlüsse vieler Geräte. Manche bieten einen SD-Karten Eingang, der die Speicherung der Bilddateien auf einer SD-Karte ermöglicht. Ein USB-Anschluss ist in der Regel vorhanden, über den das Gerät direkt mit einem Computer verbunden werden kann. Teilweise sind auch HDMI-Anschlüsse verbaut, die eine direkte Verbindung zu einem Fernsehgerät ermöglichen. |
Testbaron Redaktionstipp
Was sollte man für einen guten Diascanner im Einkauf ausgeben?
Welche Diascanner-Hersteller gibt es?
Es gibt zahlreiche Diascanner-Hersteller. In der nachfolgenden Liste sind die bekannvergleichen Diascanner-Hersteller aufgelistet:
- Canon
- Rollei
- Technaxx
- Ion
- DNT
- Reflecta
- OneConcept
- Plustek
- Jumbl
- QUMOX
- Nikon
- Tevion
- Imax
- Somikon
- Microtek
- Epson
- Scanexperte
- Hewlett-Packard
Welche Vor- & Nachteile haben Diascanner?
Vorteile
- dauerhafte Sicherung von anfälligen Diapositiven und Negativfilmen
- vereinfachte Weitergabe digitalisierter Dateien
- zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten bei digitalisierten Dateien
- Sicherung der Dateien kann bequem Zuhause erledigt werden
- Vorschau der Bilddatei auf integriertem LCD-Bildschirm
- automatisierte Fehlerkorrektur
- Diapositive und Negativfilme werden durch Scanvorgang nicht beschädigt
- Platzersparnis im Vergleich zur Lagerung von Diapositiven und Negativfilmen
- Anzeige der Bilddateien über den Fernseher
- Vereinigung mehrerer Funktionen in einem Gerät
- Magazine erleichtern die Bedienung und ermöglichen schnellere Verarbeitung
- Verbindung mit zahlreichen Geräten aufgrund vieler Anschlüsse möglich
Nachteile
- Scanergebnis ist niemals schärfer als zu scannendes Objekt
- wird nicht regelmäßig benötigt, da irgendwann alle Diapositive und Negativfilme digitalisiert worden sind
Fazit
Diascanner eignen sich hervorragend, um alte Fotos aus Diapositiven und Negativfilmen und teilweise sogar aus „normalen“ positiven Bildern digital zu sichern. Nachdem die Fotos digitalisiert worden sind, kann man sie vielfältig verwenden und auch sicher auf einer Festplatte oder auf einem externen Speicherplatz speichern. Nichts ist ärgerlicher als solche Erinnerungen zu verlieren.
Neben der möglichen Weiterleitung von alten Erinnerungen an Verwandte und Bekannte ist es auch denkbar, seinen Mitmenschen mit der Weitergabe des Diascanners eine Freude zu bereiten. Sollten einmal alle eigenen Diapositive und Negativfilme digitalisiert sein, kann der Diascanner selbstverständlich auch an andere Personen verliehen werden.
Im Ergebnis bieten Diascanner einen sehr großen Mehrwert für den Benutzer. Setzt man diesen Mehrwert ins Verhältnis zu den Kaufpreisen, erscheinen die Kaufpreise als vergleichsweise gering. Entscheidend ist nur, sich vor dem Kauf die beabsichtigte Verwendung vor Augen zu führen und erst danach die Kaufentscheidung zu treffen.